Erdogan bietet Syrien Hilfe an beim Kampf gegen «Terrorismus»
Der türkische Präsident Erdogan hat die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen seinem Land und Syrien im Kampf gegen den «Terrorismus» geäussert.
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat dem syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa eine Zusammenarbeit beim Kampf gegen «Terrorismus» in Syrien angeboten. «Wir sind bereit, Syrien die notwendige Unterstützung im Kampf gegen jede Form des Terrorismus zu gewährleisten», sagte Erdogan nach einem Treffen mit al-Scharaa in Ankara.
Die Äusserungen Erdogans sind eine Andeutung auf eine erhoffte militärische Zusammenarbeit mit den neuen syrischen Machthabern beim Kampf gegen kurdische Kräfte im Nordosten des Landes. Explizit nannte Erdogan die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie die kurdische Arbeiterpartei PKK, die nach Ansicht der Türkei Verbindungen hat zu den Kurdenmilizen im Nordosten Syriens.
Die Türkei hat mehrere Militäreinsätze gegen die Kurdenmiliz YPG durchgeführt und hält dort mit Unterstützung von Milizen Gebiete nahe der syrisch-türkischen Grenze besetzt. Er habe mit al-Scharaa «Massnahmen gegen die separatistische Terrororganisation und ihre Anhänger erörtert, die den Nordosten Syriens besetzt halten», sagte Erdogan.
Sturz von Assad stärkt türkischen Einfluss
Al-Scharaa sagte lediglich, dass er mit Erdogan über die Lage im Nordosten Syriens gesprochen habe. «Die Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei sind historisch», sagte al-Scharaa, der nach einem Besuch in Saudi-Arabien in der Türkei nun seine zweite offizielle Auslandsreise als Übergangspräsident machte. Erdogan lud er seinerseits zu einem Besuch nach Syrien ein.
Der Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Baschar al-Assad durch eine von Islamisten angeführte Rebellenallianz hat den Einfluss der Türkei in Syrien erheblich gesteigert. Seit dem Sturz im Dezember liefern sich kurdische Milizen und von der Türkei unterstützte Kämpfer im Nordosten Syriens tödliche Gefechte, unter anderem an der strategisch wichtigen Tischrin-Talsperre.
Teils gab es Berichte, dass Kämpfer der Übergangsregierung die Türkei-nahen Milizen dabei unterstützen würden. Ein Sprecher der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) wies dies als falsch zurück und sagte, dort seien aktuell keine Truppen der Übergangsregierung im Einsatz.