Ein weiteres Staatsoberhaupt hat das vorläufige Ergebnis der US-Wahlen anerkannt: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gratuliert Joe Biden zur Wahl.
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Recep Tayyip Erdogan bei einer Rede in Ankara. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Erdogan erkennt ein weiteres Staatsoberhaupt den Wahlsieg Joe Bidens an.
  • Der türkische Präsident versteht sich allerdings auch gut mit Donald Trump.
  • Aussagen Bidens aus dem Jahr 2019 hatten in der Türkei für Aufsehen gesorgt.
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem gewählten US-Präsidenten Joe Biden gratuliert. Ankara sei entschlossen, eng mit der US-Führung zusammenzuarbeiten, teilte Erdogan am Dienstag in einer schriftlichen Erklärung mit. Internationale und regionale Herausforderungen erforderten, eine weitere Stärkung der Beziehungen, hiess es weiter.

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Joe Biden traf sich 2016 als Vizepräsident mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. - Keystone

Biden war am Samstag aufgrund von Erhebungen und Prognosen der US-Medien zum Sieger erklärt worden. Der amtierende Präsident Donald Trump erkennt seine Niederlage bislang nicht an. Während zahlreiche Staats- und Regierungschefs Biden schon am Wochenende zur Wahl gratuliert hatten, hielt Erdogan sich zunächst zurück.

Streit um Waffenkäufe

Erdogan versteht sich grundsätzlich gut mit Trump. Die USA und die Türkei liegen aber bei zahlreichen Themen über Kreuz. Für Unmut in Washington sorgt etwa, dass die Türkei im Sommer vergangenen Jahres das Raketenabwehrsystem S-400 von Russland erworben hatte.

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Erdogan und Donald Trump an einem Nato-Gipfel vor einem Jahr. - Keystone

Die USA haben den Nato-Partner Türkei wegen des Kaufs des Raketenabwehrsystems bereits aus dem F-35-Kampfjetprogramm ausgeschlossen. Weiterhin drohen deswegen auch US-Sanktionen gegen die Türkei. Im Oktober hatte die Türkei das System S-400 erstmals unter Einsatzbedingungen getestet.

Das Verhältnis zwischen Erdogan und Biden könnte sich schwieriger gestalten als das zu Trump. Biden hatte in einem Interview im vergangenen Jahr Erdogan unter anderem als «Autokraten» bezeichnet. Gleichzeitig rief er Unterstützung der türkischen Opposition auf. Ankara warf Biden deshalb später Ignoranz und Scheinheiligkeit vor.

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