Erdogan zeigt sich in Streit mit USA hart
Der türkische Staatschef will Donald Trumps Sanktionsmassnahmen nicht nachgeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Recep Tayyip Erdogan will den Sanktionsmassnahmen der USA nicht nachgeben.
- Dabei geht es um die Freilassung eines amerikanischen Pastors.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zeigt sich im Streit um einen in der Türkei inhaftierten US-Priester hart. Er werde Sanktionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump nicht nachgeben, sagte Erdogan dem Sender Haberturk und anderen Medien.
Die Freundschaft zwischen den USA und der Türkei sei gefährdet. «Wir werden keinen Schritt zurückweichen, wenn wir mit Sanktionen bedroht werden», sagte Erdogan demnach. «Sie dürfen nicht vergessen, dass sie einen ernsthaften Partner verlieren werden.»
US-Präsident Donald Trump hatte über den Kurznachrichtendienst Twitter «grosse Sanktionen» angekündigt, wenn die Türkei den Pastor Andrew Brunson nicht freilasse. Details nannte er nicht.
The United States will impose large sanctions on Turkey for their long time detainment of Pastor Andrew Brunson, a great Christian, family man and wonderful human being. He is suffering greatly. This innocent man of faith should be released immediately!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 26, 2018
Brunson war nach 21 Monaten Haft vor wenigen Tagen unter Hausarrest gestellt worden. Er arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Türkei. Dem Pastor wird vorgeworfen, die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK sowie die Gruppe unterstützt zu haben, die hinter dem gescheiterten Putsch vom Juli 2016 steht. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 35 Jahre Gefängnis.
Brunson hat die Vorwürfe zurückgewiesen. US-Aussenminister Michael Pompeo und sein türkischer Amtskollege Mevlut Cavusoglu sprachen am Samstag nach Angaben des US-Aussenministeriums über den Fall.