Erste Deutsche wieder auf Mallorca

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Spanien,

Monatelang war die liebste Ferieninsel der Deutschen wegen Corona unerreichbar. Jetzt dürfen die ersten Mutigen wieder nach Mallorca. Die Freude über die wiedergewonnene Freiheit ist gross. Und einer fühlt sich, als ob er auf dem Mond gewesen wäre.

Cristoph und Klaus aus Düsseldorf sitzen im Aussenbereich einer Bar am Playa de Palma, nachdem sie mit dem ersten Flug aus Deutschland angekommen sind. Foto: Clara Margais/dpa
Cristoph und Klaus aus Düsseldorf sitzen im Aussenbereich einer Bar am Playa de Palma, nachdem sie mit dem ersten Flug aus Deutschland angekommen sind. Foto: Clara Margais/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind wieder Urlauber aus Deutschland auf die Mittelmeerinsel Mallorca zurückgekehrt.

Ein mit 189 Passagieren voll besetzter Tui-Flug aus Düsseldorf landete nun auf dem Flughafen Son San Joan von Palma de Mallorca.

«Wir haben uns auf Mallorca und das Mittelmeer gefreut, wir haben fünf Monate lang gewartet, dass wir kommen können und sind überglücklich, dass es jetzt soweit ist», sagte Georg Käsbach aus Lindlar bei Köln, der zusammen mit seiner Frau Diana zu den ersten Reisenden gehörte.

Überwältigende Begrüssung

Die sonnenhungrigen deutschen «Test-Touristen», die nach dreimonatiger Corona-Pause als erste wieder nach Mallorca reisen durften, wurden von Mitarbeitern ihrer Hotels und von Politikern mit Beifall und Begeisterung begrüsst. Auch einige Passanten klatschten, als die Urlauber aus den Bussen stiegen. «Überwältigend, ich glaube die freuen sich wirklich auf uns hier», sagte Hans Gerhartinger aus Horn-Bad Meinberg (Ostwestfalen-Lippe).

Für Spanien, das mit mehr als 27.000 Corona-Toten zu den in Europa am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern gehört, ist der Tourismus von enormer Bedeutung. Die Branche trägt rund zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und beschäftigt mehr als 2,5 Millionen Menschen. Seit Wochen sinken die Corona-Zahlen.

«Der Wunsch, an die Strände des Mittelmeers zu reisen, ist gross - die ersten Anreisetermine des Pilotprogramms waren Anfang letzter Woche innerhalb von 36 Stunden ausgebucht», betonte der zuständige Sebastian Ebel. Das Medien-Interesse an der Ankunft der ersten Urlauber nach 92 Tagen des Stillstands war riesig: Am Flughafen warteten rund 100 Journalisten. Daniel Wiener aus Düsseldorf war vom Rummel überrascht: «Ich dachte, wir kämen von einer Reise vom Mond zurück!», sagte er lachend der Deutschen.

Entspannter Urlaub erwartet

Das Fliegen mit Maske sei schon eine Umgewöhnung, erzählte er. «Man sitzt Schulter an Schulter, aber alle haben Maske getragen, ich habe mich nicht unsicher gefühlt.» Seit zwei Wochen hätten er und seine Frau schon Urlaub. «Wir haben überlegt - was machen, aber die Grenzen waren ja zu. Und dann kam die frohe Botschaft, dass hier aufgemacht wird.» Der treue Mallorca-Besucher erwartet einen entspannten Urlaub, aber keinen normalen: «Dass so wenige Touristen da sind, ist für diese Jahreszeit natürlich ungewöhnlich.»

Im Rahmen eines zweiwöchigen Pilotprojekts lässt Spanien zunächst nur bis zu 10.900 Urlauber und nur aus Deutschland wieder auf die Balearen-Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera. Deutschland wurde nach Angaben der Regionalregierung ausgewählt, weil von dort die meisten Urlauber kommen, und die Pandemie in Deutschland ähnlich unter Kontrolle ist wie auf den Balearen. Am Nachmittag sollte ein zweiter Ferienflieger aus Frankfurt ankommen.

Rest Spaniens öffnet später für Touristen

In den Rest Spaniens dürfen Urlauber noch nicht einreisen. Allerdings zog die Regierung in Madrid den Termin, an dem das gesamte Land für europäische Touristen geöffnet wird, angesichts sinkender Corona-Zahlen und des Drucks der Tourismusindustrie vom 1. Juli auf den 21. Juni vor. Damit verkürzt sich auch das Pilotprojekt auf den Balearen.

Kim Edliger aus Würselen gehörte zu den jüngsten Gästen. Sie empfand die Kontrollmassnahmen bei der Ankunft am Flughafen «nicht so toll», Fieber messen und das Ausfüllen vieler Dokumente hätten mit einer halben Stunde zu lange gedauert - «aber jetzt sind wir ja angekommen, und ich bin echt dankbar dafür», sagte sie. Dass die Discos und Clubs noch nicht geöffnet haben, sei kein Problem. Die Pläne für den ersten Urlaub nach der Krise waren trotzdem klar umrissen: «Trinken, trinken, trinken», sagte sie lachend.

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