Erster Frauen-Grossstreik in Spanien
Spaniens Frauen haben von Diskriminierung im Beruf und von sexueller Gewalt die Nase voll und gehen auf die Barrikaden. Darunter auch berühmte Persönlichkeiten wie Hollywoodstar Penélope Cruz oder Königin Letizia.
Millionen von Frauen haben anlässlich des Weltfrauentages in ganz Spanien am ersten «feministischen Streik» in der Geschichte des Landes teilgenommen. Nach Schätzung der Veranstalter folgten am Donnerstag 5,3 Millionen dem Streikaufruf von Frauenverbänden, Gewerkschaften und anderen Organisationen. Begleitet von einigen wenigen Männern zogen die Demonstrantinnen singend durch zahlreiche Städte. In Madrid, Barcelona, Sevilla, Valencia und anderen Orten waren die Strassen und Plätze kurz vor 23 Uhr immer noch voller Frauen aller Altersgruppen.
Königin Letizia sagte alle Termine ab
Die Teilnehmerinnen sollten nicht nur an den Demos teilnehmen und ihren Arbeitsplätzen fernbleiben. Sie wurden dazu aufgerufen, auch zu Hause die Arbeit niederzulegen und weder zu putzen noch zu kochen. Auch Hollywood-Star Penélope Cruz und Königin Letizia beteiligten sich. Die Frau von König Felipe VI., eine ehemalige Journalistin, die sich in der Vergangenheit mehrfach mit den Feministinnen solidarisch erklärt hat, sagte alle Termine ab.
Viele Züge fielen aus
Im spanischen Fernsehen fielen zahlreiche Sendungen aus, weil berühmte Moderatorinnen und Nachrichtensprecherinnen ebenso wie der Öffentlichkeit unbekannte Journalistinnen dem Streikaufruf folgten. Auf unzähligen Balkonen wurden Kochschürzen mit Aufschriften gehängt. Plätze und Strassen waren voller Menschen, die fröhlich demonstrierten. Vom Ausstand betroffen waren unter anderem auch die öffentlichen Verkehrsmittel. Die meisten S-Bahn und Zugverbindungen wurden gestrichen, auch die U-Bahn und Busverbindungen liefen in vielen Städten nur schleppend.
Das Wichtigste in Kürze
- Millionen von Frauen (und auch wenige Männer) zogen am Donnerstag durch die Städte Spaniens.
- Auch Schauspielerin Penélope Cruz und Königin Letizia beteiligten sich an dem Streik.
- Viele TV-Sendungen fielen aus, der Bus- und Bahnverkehr kam vielerorts nur schleppend voran.