ESA fliegt im Oktober zum Merkur - Mission wird schon simuliert
Die Geheimnisse des Merkurs will die europäische Weltraumorganisation ESA mit ihrer bisher schwierigsten Mission lüften
Das Wichtigste in Kürze
- Die Merkur-Mission BepiColombo soll dieses Jahr noch starten.
- Die Reise dauert sieben Jahre und wird bereits simuliert.
- Eine Herausforderung ist das Abbremsen der Sonde, damit sie nicht in die Sonne stürzt.
Die 6,40 Meter hohe und 4,1 Tonnen schwere Raumsonde steht bereits am Raketenstartplatz. Eine originalgetreue Kopie von BepiColombo kann im Science-Museum in London besichtigt werden. Das dritte Modell - ein Testmodell - befindet sich im Raumflugkontrollzentrum Esoc in Darmstadt und wird genutzt, um die Missionsabläufe am Boden zu simulieren.
Ein einziger Fehler - und Mission scheitert
«Es sieht für uns so aus, als ob es fliegt», sagte der Leiter des ESA -Missionsbetriebs, Paolo Ferri, der Nachrichtenagentur DPA. Nach einer ungewöhnlich langen Vorbereitungszeit von fast 20 Jahren habe jetzt die heisse Phase vor dem Start begonnen. «Ein einziger Fehler könnte die ganze Mission zum Scheitern bringen», beschreibt Ferri die Schwierigkeiten. Wenn die Merkur-Zielumlaufbahn im Dezember 2025 - so die Planung - erreicht wird, trennen sich zwei autonome Wissenschafts-Satelliten vom Transfermodul. Der ESA -Satellit MPO (Mercury Planetary Orbiter) erforscht die Oberfläche des weitgehend unbekannten Planeten, der japanische Satellit MMO (Mercury Magnetospheric Orbiter) das Magnetfeld.
Im Oktober schickt die ESA eine Raumsonde auf eine sieben Jahre lange Reise zum kleinsten Planeten unseres Sonnensystems. Die europäisch-japanische Raumsonde BepiColombo startet am 19. Oktober vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. Sieben Jahre dauert die Reise bis zur Ziel-Umlaufbahn. BepiColombo fliegt dabei unter anderem sechsmal am Merkur vorbei, um zu entschleunigen und nicht auf die Sonne zu fallen.