Ausbreitung der Masern: EU und WHO werben für das Impfen

DPA
DPA

Deutschland,

Wegen der Ausbreitung der Masern in Europa trommeln die EU und die Weltgesundheitsorganisation WHO gemeinsam für das Impfen.

Impfpflicht
Basisimpfungen sind für die Mehrheit der Deutschschweizer eine klare Notwendigkeit. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Fortschritte hin zu den UN-Entwicklungszielen und Gesundheitsschutz seien Priorität in Europa, betonten die beiden Organisationen: «Die Ausrottung der Masern und der Röteln und der Schutz für Kinder und Erwachsene vor anderen durch Impfung vermeidbarer Krankheiten ist ein entscheidendes Element zum Erreichen dieser Ziele.» Nötig sei dafür gemeinsames und verantwortliches Handeln.

Bei 80.000 Maserninfektionen in Europa habe es 2018 mehr als 70 Todesfälle gegeben, erklärten die WHO und das EU-Präventionszentrum ECDC am Mittwoch zum Start der Europäischen Impfwoche. Die Daten für die ersten Monate 2019 deuteten darauf hin, dass der Trend sich fortsetze.

Fortschritte hin zu den UN-Entwicklungszielen und Gesundheitsschutz seien Priorität in Europa, betonten die beiden Organisationen: «Die Ausrottung der Masern und der Röteln und der Schutz für Kinder und Erwachsene vor anderen durch Impfung vermeidbarer Krankheiten ist ein entscheidendes Element zum Erreichen dieser Ziele.» Nötig sei dafür gemeinsames und verantwortliches Handeln.

Der Deutsche Ethikrat hat unterdessen eine differenziertere Debatte über Massnahmen zur Erhöhung von Impfquoten gefordert. Im Hinblick auf Forderungen nach einer Impfpflicht gegen Masern kritisierte das Gremium eine «unzulässige Verengung der Diskussion auf Kinder», eine unzureichende Berücksichtigung der Datenlage und «den unscharfen Begriff der Impfpflicht».

Nach Ansicht des Ethikrates werde zu Recht über Massnahmen zur Erhöhung der Impfquoten für Masern diskutiert, hiess es in einer Mitteilung. Das Gremium hob aber hervor, dass fast die Hälfte aller an Masern Erkrankten in Deutschland Erwachsene seien. «Massnahmen mit dem Ziel, die Masernimpfquote zu erhöhen, müssen als Adressaten sowohl Kinder als auch Erwachsene einbeziehen.»

Die Bundesregierung bereitet Vorschläge für eine Impfpflicht vor, die Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Mai vorlegen will. Er hatte sich grundsätzlich für verpflichtende Masern-Impfungen für Kinder in Kitas und Schulen ausgesprochen. Masern sind hochansteckend und können in seltenen Fällen auch tödlich verlaufen.

Der Ethikrat kritisierte auch, dass unklar sei, wie eine solche Pflicht ausgestaltet und wie sie durchgesetzt werden könne. «Erst die Präzisierung der Ausgestaltung einer Impfpflicht und ihrer Durchsetzung ermöglicht eine angemessene ethische und rechtliche Abwägung der betroffenen Schutzgüter.» Zudem verwies das Gremium darauf, dass die Erstimpfungsquote gegen Masern bei Kindern bei der Einschulung bei 97,1 Prozent liege - was eine grosse Akzeptanz zeige. «Probleme entstehen aber vor allem durch die noch unzureichende Quote bei den Zweitimpfungen von 92,9 Prozent sowie aufgrund der beträchtlichen regionalen Unterschiede.»

Der Ethikrat kündigte an, noch vor der Sommerpause eine Stellungnahme zum Thema vorzulegen. Er berät Bundesregierung und Bundestag in ethischen, medizinischen, rechtlichen und sozialen Fragen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Gianni Infantino Donald Trump
119 Interaktionen
90 Tage Frist
Zürichsee Pegel tief
108 Interaktionen
Wie Bodensee

MEHR IN NEWS

Handyverbote
Bis Sommer 2026
Künstliche Intelligenz
3 Interaktionen
Appell
Jack Wolfskin
Aus China
Trump
3 Interaktionen
Haushaltsplan

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Yvonne Catterfeld
Zu wenig Nachfrage
-
Zweites Baby?
Gerhard Schröder
4 Interaktionen
Deutschland
spd
2 Interaktionen
SPD