EU-Behörde sieht keine inakzeptablen Gefahren durch Glyphosat
Der Unkrautvernichter Glyphosat ist hochumstritten – und aktuell in der EU erlaubt. Das Ergebnis einer Überprüfung rechtfertigt dieses Gesetz nun.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit überprüfte die Gefahren von Glyphosat.
- Dabei stellte sie keine inakzeptablen Risiken fest.
- Dies könnte zu einer verlängerten Erlaubnis des Einsatzes in der EU führen.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) sieht keine inakzeptablen Gefahren bei der Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat. Allerdings zeigt sie Datenlücken in mehreren Bereichen auf.
Zu den Fragen, die nicht abschliessend beantwortet werden konnten, gehören ernährungsbedingte Risiken für Verbraucher. Auch die Bewertung der Risiken für Wasserpflanzen zählen hinzu, wie die Efsa am Donnerstag mitteilte. Mit Blick auf den Artenschutz liessen die verfügbaren Informationen ebenfalls keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu.
Anwendung von Glyphosat besitzt keine kritischen Problembereiche
Davon abgesehen gab die Behörde mit Sitz im italienischen Parma Entwarnung: Sie ermittelte keine sogenannten kritischen Problembereiche in Bezug auf das Risiko für Mensch, Tier und Umwelt. Die Efsa betonte, dass ein Problem als «kritisch» definiert werde, wenn alle vorgeschlagenen Verwendungen von Glyphosat «betroffen» seien. Beispielweise wenn es schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen oder Tieren haben könnte.
Bislang ist das Mittel bis zum 15. Dezember zugelassen, final müssen die EU-Agrarminister nun entscheiden, ob Glyphosat weiter in der EU eingesetzt werden darf.
Glyphosat unter Kritik
Um Glyphosat tobt schon lange eine hitzige Debatte – so sehen Kritiker darin etwa eine Gefahr für die Biodiversität. Zudem weisen sie oft auf eine Einschätzung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) hin: Sie stufte Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend ein.
Hersteller Bayer weist das allerdings vehement zurück. Seine Einschätzung werde auch von «einer Vielzahl unabhängiger Zulassungsbehörden rund um die Welt» geteilt. So kommt etwa das Bundesinstitut für Risikobewertung zu dem Schluss: «Glyphosat ist bei bestimmungsgemässer und sachgerechter Anwendung nicht krebserzeugend.» Auch den Vorwurf, Glyphosat schade der biologischen Vielfalt, weist Bayer zurück.