EU besorgt wegen iranischer Urananreicherung
Das Wichtigste in Kürze
- Die Urananreicherung des Iran steigt über das Limit des internationalen Atomabkommens.
- Deswegen ist die Europäische Union «extrem besorgt».
Die EU ist wegen der iranischen Ankündigung, gegen eine zentrale Auflage des internationalen Atomabkommens zu verstossen, in höchster Sorge.
«Wir sind extrem besorgt über Irans Mitteilung, dass es mit der Urananreicherung über dem Limit von 3,67 Prozent begonnen hat», sagte eine Sprecherin der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini am Sonntag. «Wir rufen den Iran dringend auf, alle Aktivitäten, die den Verpflichtungen (...) zuwider laufen, zu stoppen und rückgängig zu machen.»
Die EU sei mit den übrigen Vertragspartnern bezüglich der nächsten Schritte im Kontakt. «Wir warten auf weitere Informationen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA», sagte die Sprecherin.
Rückhalt aus Russland
Aus Russland bekam der Iran Rückhalt: Bei allem Bedauern über die iranischen Handlungen halte sich Teheran letztlich an die juristischen Grundsätze, sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses im russischen Föderationsrat, Konstantin Kossatschow, der Agentur Interfax am Sonntag. Zuerst seien die USA ausgestiegen, dann habe sich die Europäische Union schwer getan mit der Einhaltung ihrer Verpflichtungen.
Die Führung in Teheran hatte zuvor verkündet, die Urananreicherung je nach Bedarf schrittweise auf 5 bis 20 Prozent zu erhöhen. Auf 90 Prozent hoch angereichertes Uran kann für Nuklearwaffen benutzt werden.
«Der Ball liegt auf der amerikanischen Seite», sagte Kossatschow. Nur die USA könnten den Deal noch retten. Sein Kollege vom Verteidigungsausschuss, Franz Klinzewitsch, sagte, dass aber zu befürchten sei, dass die USA nun eher noch Schritte unternehmen könnten, die den Prozess der Urananreicherung im Iran noch beschleunigen.