EU-Hochgeschwindigkeitsnetz braucht weit mehr Investitionen
Für den von der EU-Kommission angestrebten Ausbau des europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs sind aus Sicht der Deutschen Bahn weit mehr Investitionen nötig.
Das Wichtigste in Kürze
- Für den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs braucht es viel mehr finanzielle Mittel.
- Die Deutschen Bahn fordert mehr Investitionen für den von der EU geplanten Ausbau.
- Auch die SBB gehören zu den Partnerbahnen einer Studie dazu.
Für den von der EU-Kommission angestrebten Ausbau des europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs sind aus Sicht der Deutschen Bahn weit mehr Investitionen nötig. Auch andere europäische Bahnen bestätigen dies. Die SBB gehörten zu den Partnerbahnen einer solchen Studie.
Soll der sogenannte Green Deal gelingen, «müssen die EU und die Mitgliedsländer erhebliche zusätzliche Investitionen in die Hand nehmen. Und europaweit in den Netzausbau stecken». Das teilte die Deutsche Bahn am Samstag in Berlin mit.
Die in Planung oder Bau befindlichen Infrastrukturmassnahmen reichten nicht aus, um eine Verdoppelung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs bis 2030 zu erreichen.
Nach dem Willen der EU-Kommission sollen bis 2030 doppelt so viele Hochgeschwindigkeitszüge wie bisher in Europa fahren. Und bis 2050 dreimal mehr High-Speed-Züge. Damit soll ein Beitrag zur CO2-Reduktion im Transportsektor erbracht werden. Eine Strategie im Kampf gegen den Klimawandel.
In einer Studie europäischer Bahnunternehmen wurde dafür ein mögliches «Green-Deal»-Netzwerk entwickelt, wie die Deutsche Bahn weiter mitteilte. Der Vorschlag zum «Metropolitan Network» umfasse die konkrete Streckenerweiterung für schnelle Personenzüge und die Simulation der Verkehrsleistung.
Stündlicher Anschluss in grösste Städte in Europa
Das vorgeschlagene Netz soll Geschwindigkeiten von 300 Kilometer pro Stunde ermöglichen. Dies sieht vor, alle 230 Metropolregionen und die grossen Städte in Europa mindestens im Stundentakt an den Hochgeschwindigkeitsverkehr anzubinden. 21'000 Kilometer Schienennetz müssten europaweit neu- und ausgebaut werden.
Die für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgelegten Strecken würden sich 2050 auf 32'000 Kilometer knapp verdreifachen. In Deutschland würde durch den Streckenausbau die Hochgeschwindigkeitsinfrastruktur auf gut 6000 Kilometer wachsen.
Die Studie der DB basiert dabei zum Teil auf Informationen und Gesprächen mit den SBB. Ebenfalls mit den ÖBB, SNCF, Trenitalia, České drahy, Nederlands Spoorwegen und Polskia Koleja Panstowe. Sowie der Renfe-Operdora und Société nationale des chemins de fer belges.