Ein Impfstoff zur Bekämpfung der Virus-Erkrankung Chikungunya wurde nun auch in der EU zugelassen.
chikungunya virus impfung eu
Nachdem der Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus schon in den USA und Kanada zugelassen wurde, erlaubte es nun auch die EU. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tritt das Chikungunya-Virus einmal auf, erkranken schnell sehr viele Menschen daran.
  • Deswegen entwickelte eine französische Firma einen Impfstoff.
  • Dieser wurde nun auch in der EU zugelassen.
Ad

Die EU-Kommission hat die Zulassung für einen Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus erteilt. Das teilte der Hersteller Valneva am Montag mit. Es handelt sich um das weltweit einzige Chikungunya-Vakzin.

Der Impfstoff wird für Personen ab 18 Jahren empfohlen und hat bereits in den USA und Kanada die Zulassung erhalten. Entwickelt wurde er von Valneva in Österreich.

chikungunya dengue aedes impfung
Das Chikungunya-Virus wird, genauso wie das Dengue-Fieber, von der Aedes-Mücke übertragen und löst bei Erkrankten Symptome wie Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Übelkeit aus.
chikungunya virus impfung
Die Krankheit verläuft nur selten tödlich, aber betrifft häufig eine sehr grosse Menge an Menschen: In betroffenen Gebieten erkranken 30 bis 75 Prozent der Einwohner.
chikungunya valneva impfstoff
Die französische Firma Valneva hat in Österreich kürzlich den ersten wirksamen Impfstoff gegen Chikungunya produziert.
chikungunya impfstoff eu zulassung
Neben den USA und Kanada hat nun auch die EU den Impfstoff zugelassen.
chikungunya impfstoff europa aedes ausbreitung klimawandel
Das ist nicht nur wichtig für Europäer, die ins betroffene Ausland reisen. Wegen des Klimawandels breit sich auch die Aedes-Mücke in Europa aus, was zu Chikungunya-Epidemien führen kann.

«Die EU-Zulassung ist ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg, diesen Impfstoff so vielen europäischen Bürgern wie möglich zugänglich zu machen.» Das erläuterte Juan Carlos Jaramillo, Chief Medical Officer von Valneva. Es sei entscheidend, nicht nur für europäische Reisende eine präventive Lösung bereitzustellen, die in endemische Chikungunya-Gebiete reisten. Auch für die lokale europäische Bevölkerung sei dies durchaus von Bedeutung.

Hohe Erkrankungsrate, geringes Sterberisiko

Wegen des Klimawandels habe sich die Aedes-Mücke, die Chikungunya- und Dengue-Viren überträgt, in zuvor nicht betroffenen Gebieten ausgebreitet. Die Infektion führt bei bis zu 97 Prozent der Menschen vier bis sieben Tage nach dem Stich zu Symptomen.

Hast du schon von der Virus-Erkrankung Chikungunya gehört?

Die Sterblichkeitsrate ist zwar gering, aber die Erkrankungsrate hoch. Zu den Symptomen gehören akutes Fieber, lähmende Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Hautausschlag. Die Gelenkschmerzen sind oft einschränkend und können über Wochen bis Jahre anhalten.

Riesige Menge von Menschen erkrankt

Das Chikungunya-Virus verursacht häufig plötzliche grosse Ausbrüche mit hohen Erkrankungsraten. Ein Drittel bis drei Viertel der Bevölkerung in Gebieten sind betroffen, in denen der Erreger zirkuliert.

Ein hohes Infektionsrisiko für Reisende besteht in Gebieten, in denen Chikungunya-Viren-übertragende Mücken endemisch sind. Dazu zählen der amerikanische Kontinent, Teile Afrikas und Südostasiens. Chikungunya ist mittlerweile in mehr als 110 Ländern aufgetreten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Juan CarlosEU