EU-Kommission will digitalen Fingerabdruck in Personalausweisen
Die EU-Kommission möchte die Personalausweise sicherer machen. Mit dem Fingerabdruck soll es für Terroristen schwieriger werden, Dokumente zu fälschen. Kritiker weisen auf eine Verletzung der Bürgerrechte hin.
Das Wichtigste in Kürze
- Biometrische Daten im Personalausweis sollen nach der EU-Kommission Pflicht werden.
- Damit soll es für Schmuggler und Terroristen schwieriger werden, Daten zu fälschen.
- Kritische Stimmen sagen, damit würden die Bürgerrechte verletzt werden.
Der Fingerabdruck und andere biometrische Daten im Personalausweis sollen nach dem Willen der EU-Kommission Vorschrift werden. So würde es für Terroristen und Kriminelle schwieriger, Dokumente zu fälschen, sagte Innenkommissar Dimitris Avramopoulos der «Welt» am Montag.
Die EU-Kommission will den Gesetzesvorschlag am Dienstag in Strassburg vorstellen. Damit er Realität würde, bräuchte er die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten.
Verletzung der Bürgerrechte?
Aus dem Europaparlament kamen kritische Stimmen. Jan-Philipp Albrecht nannte die Kommissionspläne «einen tiefen Einschnitt in die Bürgerrechte aller Europäerinnen und Europäer». Es handele sich um eine symbolische Massnahme, die nicht für mehr Sicherheit vor Terroranschlägen sorgen würde. «Auch Fingerabdrücke lassen sich fälschen, terroristische Attentäter und ihre Handlanger besorgen Waffen und finanzielle Mittel regelmässig nicht per Vorlage durch den Personalausweis.»