Die EU-Staaten setzen sich ein neues Ziel: 20'000 weitere ukrainische Soldaten sollen bis zum Sommerende im Rahmen der EU-Mission EUMAM UA ausgebildet werden.
Ukrainische Soldaten üben an einem Panzer während einer militärischen Ausbildung. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Ukrainische Soldaten üben an einem Panzer während einer militärischen Ausbildung. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Efrem Lukatsky

Die EU-Staaten haben sich ein neues Ziel für die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte gesetzt. Nach Angaben des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell sollen bis Ende des Sommers weitere 20'000 Soldaten in der Europäischen Union trainiert werden. Zusammen mit den bereits ausgebildeten Soldaten werde man dann auf eine Gesamtzahl von 60'000 kommen, erklärte der Spanier am Mittwoch nach einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel.

Gutes Training rettet auf dem Schlachtfeld Leben. Die deutsche Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller (SPD) hatte wenige Stunden zuvor angekündigt, dass die Bundeswehr in diesem Jahr im Rahmen der EU-Mission EUMAM UA weitere 10'000 Soldaten aus der Ukraine ausbilden soll.

Für Deutschland sei klar, dass man weiter fest an der Seite der Ukraine stehe, sagte sie. Über die EU-Mission wurden bislang rund 40'000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in der EU ausgebildet.

Ausbau des Trainingsprogramms

Diese EU-Mission war im November 2022 von den Aussenministern der Mitgliedstaaten beschlossen worden. Damals hatte es geheissen, es sollten erst einmal bis zu 15'000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Später wurde das Ziel dann mehrfach angehoben.

Die EU will mit der Mission dazu beitragen, dass sich die ukrainischen Truppen künftig noch besser als bislang gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können. Zudem geht es auch darum, die Durchhaltefähigkeit des Landes in dem Konflikt zu erhöhen.

Bundeswehr im Einsatz

Die deutsche Bundeswehr bildet ukrainische Streitkräfte unter anderem am Flugabwehrsystem Patriot, der Panzerhaubitze 2000, dem Schützenpanzer Marder und den Kampfpanzern Leopard 1 und Leopard 2 aus. Zudem gibt es Trainings in militärischer Führung und im Sanitätsbereich.

Nach Angaben der Bundeswehr waren zuletzt durchschnittlich rund 1500 Bundeswehrangehörige an der Mission beteiligt. Sie kamen demnach als Ausbilderinnen und Ausbilder, aber auch in der Versorgung der ukrainischen Kräfte sowie als Sprachmittlerinnen und Sprachmittler zum Einsatz.

Ein Bundestagsmandat gibt es für den Einsatz nicht, da er keinen Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Sinne des Parlamentsbeteiligungsgesetzes darstellt. Die EUMAM UA ist die erste Ausbildungsmission auf europäischem Boden. Bislang wurden Soldatinnen und Soldaten aus Partnerländern in der Regel vor Ort ausgebildet. Dies gilt in der Ukraine allerdings als zu gefährlich.

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