EU-Staaten fordern sofortige humanitäre Feuerpause für Gaza
Die EU-Staaten fordern eine sofortige humanitäre Feuerpause für Gaza. Dieser solle unter anderem zu einem dauerhaften Waffenstillstand führen.
Deutschland und 25 andere EU-Staaten fordern eine sofortige humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg. Diese solle zu einem dauerhaften Waffenstillstand, zur bedingungslosen Freilassung der Geiseln und zur Bereitstellung von humanitärer Hilfe führen, sagte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Montagabend nach einem Treffen der EU-Aussenminister in Brüssel.
Die 26 EU-Mitgliedstaaten forderten Israel ausserdem auf, keine militärischen Massnahmen in Rafah im äussersten Süden des Gazastreifens zu ergreifen. Kritiker befürchten, dass sich die ohnehin schon dramatische humanitäre Situation in dem Gebiet dadurch noch einmal verschlechtern könnte. In der Stadt leben derzeit mehr als eine Million Zivilisten – die meisten von ihnen sind Flüchtlinge aus anderen Teilen des Gazastreifens.
Ungarn zeigt sich besonders israelfreundlich
Ungarn wollte den gemeinsamen Appell nicht unterstützen, wie die Deutsche Presse-Agentur von mehreren Diplomaten erfuhr. Ungarn gilt in der EU als besonders israelfreundlich.
Auslöser des israelischen Einsatzes im Gazastreifen ist ein Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und ab Ende Oktober auch mit einer Bodenoffensive. Als Folge des Militäreinsatzes starben im Gazastreifen nach Angaben der zur Hamas gehörenden Gesundheitsbehörde mehr als 29 000 Menschen. Mehr als 69 000 weitere wurden verletzt.