EU verhängt erneut Sanktionen gegen ukrainischen Ex-Präsidenten
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU sanktioniert den ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch.
- Er soll für Handlungen verantwortlich sein, die die Souveränität der Ukraine bedrohten.
- Er und sein Sohn dürfen nun nicht mehr in die EU einreisen.
Die EU hat erneut Sanktionen gegen den früheren ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch und dessen Sohn verhängt. Die beiden seien verantwortlich für die Unterstützung und Umsetzung von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine bedrohten, heisst es in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Beschluss.
So sei Viktor Janukowitsch laut verschiedenen Quellen zuletzt Teil einer russischen Sonderoperation gewesen, die das Ziel gehabt habe, ihn während der ersten Phase des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wieder als Präsidenten einzusetzen.
Der 72-Jährige halte sich für den rechtmässigen ukrainischen Präsidenten und habe in öffentlichen Auftritten stets eine prorussische Haltung vertreten. Sein 49 Jahre alter Sohn führe unter anderem weiterhin Geschäftstätigkeiten in dem von Separatistengruppen kontrollierten Donbass, insbesondere im Energie-, Kohle-, Bau-, Bank- und Immobiliensektor.
Die EU hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach Sanktionen gegen Janukowitsch und dessen Sohn verhängt. Diese wurden zum Teil allerdings wegen Verfahrensfehlern vom EU-Gericht für nichtig erklärt. Die Sanktionen sehen vor, dass in der EU vorhandene Vermögenswerte der beiden Männer eingefroren werden. Zudem gelten EU-Einreiseverbote.
Grund für die Strafmassnahmen waren früher auch Anhaltspunkte, dass Janukowitsch, sein Sohn und andere Personen bis 2014 öffentliche ukrainische Gelder veruntreut oder ihre Ämter missbraucht haben. Der russlandfreundliche Präsident wurde im Februar 2014 im Zuge von Protesten gestürzt. In seiner Heimat wurde Janukowitsch mittlerweile in Abwesenheit wegen Landesverrats zu 13 Jahren Haft verurteilt.