Europas Versicherer laut Aufsichtsbehörde anfällig auf Zinsschocks
Europas Versicherer sind aus Sicht der Aufsichtsbehörde gut für mögliche Krisen gerüstet. Ein Zinsschock wäre jedoch gefährlich.

Das Wichtigste in Kürze
- Die europäische Versicherungsbranche sei «angemessen kapitalisiert».
- Ein möglicher Zinsschock käme allerdings ungelegen.
Ein Zinsschock würde die Kapitaldecke der grossen europäischen Versicherungskonzerne nach Erkenntnissen der Aufsichtsbehörde Eiopa deutlich schmälern. Insgesamt sei die Branche aber «angemessen kapitalisiert», um die getesteten Extremszenarien zu bewältigen, zog die Eiopa heute Freitag in Frankfurt Bilanz ihres Stresstests.
Bei einem abrupten Zinsanstieg würde die Solvenzkapital-Anforderung (SCR) der 42 in einem Stresstest untersuchten Versicherer im Schnitt von 202 Prozent auf 145 Prozent sinken, wie die Behörde mitteilte. Bei sechs Versicherern würde sie sogar unter die Mindestquote von 100 Prozent fallen.
In einem Szenario mit langfristig sehr niedrigen Zinsen und einer steigenden Lebenserwartung kämen die Versicherer auf eine mittlere SCR von 137 Prozent, sieben von ihnen würden unter 100 Prozent landen. Eine Serie schwerer Naturkatastrophen würden die Versicherer dagegen – vor allem dank der Rückversicherer – fast unbeschadet überstehen.