Europawahlen: In vielen Ländern zeichnet sich höhere Beteiligung ab

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Italien,

Heute Sonntag sind Europawahlen. In einigen EU-Ländern zeichnet sich bereits eine höhere Wahlbeteiligung ab.

Europawahl - Frankreich
Frankreich, Lyon: Ein Mann verlässt eine Wahlkabine, nachdem er seinen Stimmzettel für die Europawahl ausgefüllt hat. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Sonntag sind Europawahlen.
  • In Ungarn und der Slowakei zeichnet sich eine vergleichbar hohe Wahlbeteiligung ab.
  • Auch in Frankreich und Rumänien lag die Zahl der Wähler über jener vor fünf Jahren.

In Ungarn und der Slowakei ist die Wahlbeteiligung in den ersten Stunden höher ausgefallen als bei jeder bisherigen Europawahl. Auch in Frankreich und Rumänien lag die Zahl der Wähler nach ersten Angaben über jener vor fünf Jahren. In Italien war der Unterschied gering.

Viktor Orban konnte mehr Wähler mobilisieren

In Ungarn hatten um 11 Uhr rund 17,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das teilte die Wahlkommission in Budapest mit. Vor fünf Jahren waren es zur gleichen Zeit nur 11,5 Prozent gewesen.

Wahlforschern zufolge dürfte es der Regierungspartei Fidesz von Viktor Orban gelungen sein, mehr Wähler zu mobilisieren.

Europawahl - Ungarn
Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, bei der Stimmabgabe zur Europawahl. - dpa

Schlusslicht Slowakei

In der Slowakei zeichnet sich nach inoffiziellen Schätzungen von Medien und Parteien eine Wahlbeteiligung von 20 Prozent ab. Das wäre die bisher höchste Beteiligung, die es in dem Land jemals bei einer Europawahl gegeben hat.

Vor fünf Jahren gingen nur 13 Prozent der slowakischen Stimmberechtigten zur Wahl. Das war der bisher niedrigste Wert.

Auch bei allen anderen bisherigen EU-Wahlen waren sie mit 17 (2004) und 19 Prozent (2009) jeweils Schlusslicht aller Länder.

Zuwachs in Frankreich und Rumänien

Bei der Europawahl ist die Beteiligung in Frankreich deutlich höher als vor fünf Jahren. Nach Angaben des Innenministeriums lag sie am Sonntag um 17.00 Uhr bei 43,29 Prozent und damit acht Prozentpunkte über dem Wert der vorigen Europawahl zur gleichen Zeit.

Schätzungen zufolge könnte die Beteiligung bis zur Schliessung der Wahllokale noch auf 52 bis 54 Prozent steigen. Insgesamt hatte die Beteiligung bei der Europawahl im Jahr 2014 in Frankreich bei 42,4 Prozent gelegen - diese Marke war nun bereits um 17.00 Uhr übertroffen.

Auch in Rumänien lag die Wahlbeteiligung nach einer Zwischenbilanz deutlich über jener vor fünf Jahren. Sechs Stunden nach Öffnung der Wahllokale hatten bis 12 Uhr 19,75 Prozent der Wähler abgestimmt. 2014 waren es bis zu dieser Uhrzeit nur 12,4 Prozent.

Europawahl - Rumänien
Viorica Dancila, Ministerpäsidentin von Rumänien, verlässt die Wahlkabine, nachdem sie ihren Stimmzettel für die Europawahl ausgefüllt hat. - dpa

Auch aus Zypern und Kroatien wurden leicht bessere Zwischenstände zur Wahlbeteiligung gemeldet als vor fünf Jahren.

Piano piano in Italia

In Italien stimmten bis 12 Uhr 15,9 Prozent der Wahlberechtigten ab. 2014 war die Beteiligung zu dieser Zeit mit 16 Prozent minimal höher gewesen.

Europawahl - Italien
Silvio Berlusconi, ehemaliger Ministerpräsident von Italien und Präsident der Partei Forza Italia, wirft seinen Stimmzettel für die Europawahl in die Wahlurne. - dpa

In Lettland, wo bereits gestern Samstag abgestimmt worden war, lag die Beteiligung bei 33,51 Prozent. Damit liegt sie ebenfalls leicht höher als 2014. In Malta – wo die Wahl auch schon zu Ende ist, stimmten 72,6 Prozent der Wähler ab.

Höheres Interesse in Deutschland

Bei der Europawahl in Deutschland zeichnet sich ein grösseres Interesse ab als vor fünf Jahren. Bis 14.00 Uhr machten nach Angaben des Bundeswahlleiters 29,4 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Briefwahlstimmen waren dabei nicht berücksichtigt.

Bei der Europawahl 2014 lag die Wahlbeteiligung zum selben Zeitpunkt bei 25,6 Prozent, am Ende betrug sie 48,1 Prozent. Auch in vielen anderen EU-Ländern zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als 2014.

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