Deutlich höheres Interesse an Bremer Bürgerschaftswahl als vor vier Jahren
Bei der Bremer Bürgerschaftswahl deutet sich eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als vor vier Jahren ab. Um 16.00 Uhr lag die Beteiligung in ausgewählten Wahllokalen bei 46,9 Prozent, wie die Hansestadt auf ihrer Internetseite mitteilte.
Das Wichtigste in Kürze
- Beteiligung am späten Nachmittag bei knapp 47 Prozent.
Briefwähler sind dabei nicht mit eingerechnet. Bei der Bürgerschaftswahl 2015 hatte die Wahlbeteiligung um diese Uhrzeit nur 35,5 Prozent betragen; letztlich nahmen 50,2 Prozent der Wahlberechtigten teil.
In Bremen wird seit Sonntagmorgen parallel zur Europawahl die Bürgerschaft neu gewählt. Die Wahllokale sind noch bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Bremer Bürgermeister und SPD-Spitzenkandidat Carsten Sieling gab seine Stimme bereits am Vormittag ab, der CDU-Herausforderer Carsten Meyer-Heder ging am Mittag zur Wahl.
Insgesamt sind rund 482.000 Bürger im Land Bremen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. In letzten Umfragen lag die CDU vor der in Bremen in einer Koalition mit den Grünen regierenden SPD. Den Sozialdemokraten könnte demnach eine schwere Schlappe sowie nach 73 Jahren der Verlust der Macht im kleinsten Bundesland drohen.
Zeitgleich mit der Europa- und der Bremer Bürgerschaftswahl werden am Sonntag in zehn Bundesländern auch Kommunalwahlen abgehalten - darunter auch in Bremen, womit die Wähler in dem Stadtstaat bei insgesamt drei Wahlen abstimmen können. Auch in Sachsen, Thüringen und Brandenburg werden die Stadt- und Gemeinderäte, Kreistage oder Bürgermeister neu gewählt. In diesen drei Ländern gelten die Kommunalwahlen als wichtiger Stimmungstest vor den Landtagswahlen im Spätsommer und Herbst.
Mit Spannung wird dabei nach Sachsen geblickt, wo die schwarz-rote Landesregierung rund drei Monate vor der Landtagswahl gegen eine erstarkte AfD kämpft. Während die CDU bei den vergangenen Kommunalwahlen dominierte und in allen zehn Landkreisen derzeit den Landrat stellt, drohen ihr nun Verluste. Im Fokus steht auch die Oberbürgermeisterwahl in Görlitz, der Heimat von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), wo auch ein AfD-Kandidat antritt.
Gewählt wird auf kommunaler Ebene zudem in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und im Saarland.