Europaweiter Blitzermarathon nimmt Raser ins Visier
Die Polizei will zu schnellem Autofahren europaweit ein Ende bereiten. Zu hohe Geschwindigkeit gilt als Hauptursache für schwere Unfälle - und soll in Corona-Zeiten sogar mehr an der Tagesordnung sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Breit angelegte Kontrollen in vielen Ländern Europas sollten bei einer Tagesaktion am Mittwoch helfen, die seit der Pandemie vermehrten Geschwindigkeitsüberschreitungen aufzuhalten.
An dem 24 Stunden dauernden «Speedmarathon», der am Morgen begann, beteiligten sich 29 Staaten, wie es vom europaweiten Polizeinetzwerk «European Roads Policing Network» (Roadpol) hiess.
Ziel sei es, die Zahl der Unfallopfer auf den Strassen zu senken. In Deutschland nahmen laut den Organisatoren alle Bundesländer teil, doch nur in etwa zehn sei es ein sogenannter Sondereinsatz, bei dem über das normale Mass hinaus geprüft werde.
Unter den Ländern, in denen die Raser besonders ins Visier genommen werden sollten, waren mit der Türkei und dem Vereinigten Königreich auch Staaten ausserhalb der Europäischen Union. Die EU-Mitglieder Griechenland und Portugal sind dagegen zum Beispiel nicht Teil von Roadpol.
Roadpol sah gute Gründe, die 2020 pandemiebedingt ausgefallene Aktion 2021 wiederaufzunehmen. Die Zahl der exzessiven Geschwindigkeitsübertritte sei in der Pandemie deutlich gestiegen, sagte Roadpol-Präsident Heinz-Albert Stumpen. Er bezog sich dabei auch auf eine Studie des European Transport Safety Councils, nach der die Zahl der Unfälle in der Pandemie nicht im selben Masse sank wie der Strassenverkehr abnahm. In einigen Ländern habe es sogar mehr Verkehrstote gegeben. Stumpen führte dies auch auf die leereren Strassen zurück, die einige zum schnellen Fahren verführten.
