Europol: Menschenschmuggler profitieren von Grenzkontrollen
In Europa profitieren Menschenschmuggler von den strengen Grenzkontrollen. Dies meldet Europol in einem Bericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Europol profitieren Menschenschmuggler von den strengen Grenzkontrollen in Europa.
- Menschenschmuggel sei sehr gewinnbringend, teilte das Zentrum mit.
Menschenschmuggler profitieren einem Bericht von Europol zufolge von den strengen Grenzkontrollen in Europa. Die Schleuser gingen immer professioneller und rücksichtsloser vor, heisst es im Jahresbericht des Europäischen Zentrums zu Menschenschmuggel bei Europol, der am Freitag in Den Haag vorgelegt wurde. Menschenschmuggel sei sehr gewinnbringend, teilte das Zentrum mit. Die Syndikate gingen ein geringes Risiko ein, entdeckt und bestraft zu werden.
2017 seien rund 204'700 illegale Zuwanderer entdeckt worden – nach noch 511'000 im Vorjahr. Der weitaus grösste Teil, rund 120'000, kam dem Bericht zufolge über Libyen in die EU. Über die Route im westlichen Mittelmeerraum reisten vor allem Marokkaner, Algerier und Bürger der Elfenbeinküste ein. Die Schmuggler bieten dem Bericht zufolge ihre Dienste vor allem auf sozialen Netzwerken an. Dabei lockten sie etwa mit Rabatten für Gruppen und verkauften «Gesamtpaketen» inklusive Ticket und Pass. Die Verstecke würden auch immer lebensgefährlicher. So seien Migranten etwa hinter dem Motor eines Lkw entdeckt worden.
«Rücksichtslose und gewalttätige Verbrecher liefern immer mehr Schmuggel-Dienste an illegale Migranten, um Grenzkontrollen, Migrationsregeln und Visa-Bestimmungen zu umgehen,» betont der Chef des Zentrums, Robert Crepinko.