Eurovision Song Contest: Hacker wollen Ukraine-Sieg verhindern
Das Wichtigste in Kürze
- Das russische Hackerkollektiv Killnet hat es auf den Eurovision Song Contest abgesehen.
- Sie wollen den Sieg der ukrainischen Band Kalush Orchestra verhindern.
- Beim ESC fürchtet man sich nicht vor den Cyberkriminellen.
Am Eurovision Song Contest in Turin fand am Donnerstagabend das zweite Halbfinale statt. Neben der Schweiz mit Marius Bear ist auch die Ukraine mit Kalush Orchestra im morgigen Finale vertreten. Die Folk-Rap-Band gilt in der Endrunde als Top-Favorit.
Dies dürfte Putin ein Dorn im Auge sein, zumal Russland vom Wettbewerb wegen des Ukraine-Kriegs ausgeschlossen wurde. Nun scheint der Aggressor auch auf den ESC Einfluss zu nehmen.
Wie die «Sun» berichtet, hat es das russische Hackerkollektiv Killnet auf das Voting am Eurovision Song Contest abgesehen. Sie planen, die Online-Abstimmungsserver vor der erwarteten Unterstützung für die ukrainische Band lahmzulegen.
DDoS-Angriff auf Eurovision Song Contest
Killnet brüstete sich bereits gestern damit, das System mit einem DDoS-Angriff lahmgelegt zu haben und dies wieder tun zu können. In einer spöttischen Nachricht auf Telegram schrieben die Cyberkriminellen: «Ihr könnt nicht online abstimmen. Vielleicht ist unser DDOS-Angriff an allem schuld.»
Oleh Psiuk, Gründungsmitglied des Orchesters, sagte gestern Abend, ein Sieg würde der Ukraine Auftrieb geben. «Für unser Land ist es so wichtig, Siege in jeder Hinsicht zu haben.»
Schauen Sie den ESC?
Stefania, der Song der Band, ist in ihrem Heimatland zu einem Schlachtruf geworden. Doch der Erfolg des Liedes und die Unterstützung dafür hat wohl Putins Anhänger verärgert, darunter auch Killnet.
«Breite Palette von Sicherheitsmassnahmen»
Ein Sprecher des ESC sagte, die Situation werde beobachtet. «Jedes Jahr verfügt das Abstimmungssystem des Eurovision Song Contest über eine breite Palette von Sicherheitsmassnahmen. Dieses Jahr ist es nicht anders», so der Sprecher.
Killnet veröffentlichte gestern Abend eine weitere Telegram-Nachricht, die besagte, dass das Eurovisions-Abstimmungssystem nicht geschützt sei. Ein weiterer Angriff sei aber «nicht der Zeit wert», liessen sie verlauten.