EVP-Chef sieht Basis für Partnerschaft mit Türkei in Gefahr

DPA
DPA

Belgien,

Nicht vereinbar mit den Werten der EU: Der Chef des Bündnisses europäischer Mitte-Rechts-Parteien richtet klare Worte an den türkischen Präsidenten Erdogan. Gibt es nun auch konkrete Konsequenzen?

Übt scharfe Kritik am Kurs von Erdoğan: Manfred Weber. (Archivbild)
Übt scharfe Kritik am Kurs von Erdoğan: Manfred Weber. (Archivbild) - Michael Kappeler/dpa

Der EVP-Vorsitzende und CSU-Vize Manfred Weber sieht angesichts der Inhaftierung des türkischen Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu die Grundlagen für die Zusammenarbeit mit der Regierung von Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Gefahr. «Die EU will eine enge Partnerschaft mit der Türkei, das kann aber nur auf Basis gemeinsamer Werte funktionieren», sagte der Spitzenpolitiker der Deutschen Presse-Agentur. Die Justiz als politische Waffe zu verwenden, sei mit diesen Werten nicht vereinbar.

«Erdogans Türkei ist auf dem falschen Weg», kritisierte Weber, der mit der EVP-Fraktion die grösste Abgeordnetengruppe im Europäischen Parlament führt. Rechtsstaatlichkeit und Demokratie drohten beschädigt zu werden.

Der türkische Oppositionspolitiker Imamoglu war in der vergangenen Woche wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit Terror- und Korruptionsermittlungen festgenommen und dann in seiner Funktion als Istanbuler Bürgermeister abgesetzt worden. Er galt bislang als der aussichtsreichste politische Herausforderer von Erdogan bei der für 2028 angesetzten Wahl und wurde von der grössten Oppositionspartei auch als Kandidat aufgestellt. Imamoglu bestreitet alle Vorwürfe und wirft der Regierung vor, ihn mit den Ermittlungen politisch kaltstellen zu wollen.

Mögliche Absage von Beratungen im Gespräch

In der EU war wegen der Entwicklungen zuletzt eine mögliche Absage geplanter Gespräche über den Ausbau der Zusammenarbeit mit der Türkei im Gespräch. Die geplanten Beratungen waren von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nur wenige Tage vor der Festnahme Imamoglus angekündigt worden. Vorbereitet wurde damals den Angaben zufolge ein EU-Türkei-Dialog zu Wirtschaftsthemen im April sowie ein weiterer zu Migrations- und Sicherheitsthemen.

Hintergrund der Planungen war ein Auftrag der Staats- und Regierungschefs von einem Gipfeltreffen im April 2024. Damals war vereinbart worden, die Beziehungen zur Türkei möglichst wieder zu stärken – insbesondere weil das Land eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen um eine Stabilisierung des östlichen Mittelmeerraums und bei der Lösung von Migrationsproblemen spielt.

Zuvor waren Projekte wie die geplante Modernisierung der Zollunion und eine Visaliberalisierung wegen Rückschritten bei Rechtsstaatlichkeit, Grundrechten und Meinungsfreiheit in der Türkei auf Eis gelegt worden.

Kommentare

User #1556 (nicht angemeldet)

RTE hat die falschen Anreizen erkannt und strebt Neuwahlen an, an welche sämtlichen Freien Türkischen Bürger des Landes sowie ausserhalb des Landes ohne einschrenkungen Teilnehmen dürfen um den Wahren einziegen zu erkennen und zu Wählen.

Scherrba

Mit islamistischen Länder ist eine ftiedlich Koexistenz anzustreben. Für eine "Partnerschaft" sind die ethischen Grundlagen nicht gegeben.

Weiterlesen

SRF
15 Interaktionen
«1 gegen 100»
Winterthur
93 Interaktionen
Winterthur

MEHR IN NEWS

Selbstunfall
Alkoholisiert
Kantonspolizei Thurgau
Steckborn TG
Selbstunfall in Murgenthal
Am Steuer eingenickt
Kantonspolizei Thurgau
1 Interaktionen
Neukirch TG

MEHR EVP

Lilian Studer
4 Interaktionen
Nach Abwahl
Patricia Fuhrer
1 Interaktionen
Aarau
Barbara Stotzer-Wyss
5 Interaktionen
Bern
Politik

MEHR AUS BELGIEN

Vergewaltigung
Asylverfahren
2 Interaktionen
Asylverfahren
kosmetika
1 Interaktionen
Schadstoffe
Von der Leyen
11 Interaktionen
Aufrüstung