Facebooks Digitalwährung Libra mit neuem Konzept
Facebooks verändert das Konzept seiner Digitalwährung Libra nach starkem Gegenwind aus Politik und Wirtschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach heftigem Gegenwind hat Facebooks Digitalwährung Libra Konzeptänderungen vorgenommen.
- Politiker und Ökonomen hatten einen Kollaps der Finanzmärkte durch Libra befürchtet.
Bei der von Facebook entworfenen Digitalwährung Libra gibt es einschneidende Änderungen. Dies nach dem starken Gegenwind von Politik und Zentralbanken.
Libra beantragt Lizenz von Finanzaufsicht Finma
Jetzt soll es auch Libra-Einheiten geben, die fest an einzelne nationale Währungen gekoppelt sind. Ursprünglich war geplant, dass die Facebook-Währung mit einem Korb aus verschiedenen Währungen und Staatsanleihen abgesichert wird.
Massnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung seien zudem verbessert worden, teilte die Libra Association am Donnerstag mit. So soll der Kreis der Teilnehmer am System strikter eingeschränkt werden.
Die Libra Association beantragte nun offiziell eine Lizenz bei der Schweizer Finanzaufsicht Finma. An die Organisation mit Sitz in Genf hatte Facebook im Herbst die Kontrolle über das Projekt abgegeben. Globale Finanzdienstleister wie Mastercard, Visa und Paypal sowie die Handelsplattform Ebay waren aus dem Kreis der Partner ausgestiegen.
Destabilisierung des Finanzmarktes befürchtet
Nach dem Original-Konzept sollte Libra-Coins mit diversen Währungen gekauft werden können. Die gezahlten Beträge sollten dann in den Sicherungskorb wandern. Notenbanker und Politiker befürchteten jedoch eine Destabilisierung des globalen Finanzsystems durch diesen zusätzlichen Geldkreislauf. Facebook hatte stets betont, dass man nicht mit Libra starten werde, solange es Widerstand der Regulierer gebe.
Es ist noch unklar, ob die Änderungen die Einwände ausräumen können. Nach den neuen Plänen soll es in der Zukunft zwar auch eine universelle Libra-Währung geben. Es wäre aber lediglich von den an einzelne Währungen gebundenen Coins abgeleitet.