Maddie-Verdächtiger zieht Antrag auf vorzeitige Entlassung zurück

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Deutschland,

Im Fall Maddie wird ein Kleingarten in Hannover unter die Lupe genommen. Derweil hat der Verdächtige seinen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung zurückgezogen.

Maddie McCann
Christian B. ist der neue Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann. - Keystone, Privat/Screenshot bild.de

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Fall Maddie durchsucht die Polizei nun einen Kleingarten in Hannover.
  • Der Einsatz steht in Zusammenhang mit dem verdächtigen 43-jährigen Deutschen.
  • Der Mann hat nun seinen Antrag auf eine vorzeitige Haftentlassung zurückgezogen.

Im Fall der verschwundenen Maddie McCann hat die Polizei mit der Durchsuchung einer Kleingarten-Parzelle in Hannover begonnen. Der Einsatz stehe im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen Mordes gegen den verdächtigen 43-jährigen Deutschen. Dies sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Dienstag.

Was in dem Kleingarten gesucht werde, sagte sie nicht. Über den Polizeieinsatz, bei dem auch ein Mini-Bagger benutzt wurde, hatte zuerst die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» berichtet.

Fall Maddie McCann
Gegen den 43-jährigen Christian B. wird wegen Mordes an der vermissten Maddie McCann ermittelt. - Keystone

Der in Kiel inhaftierte 43-Jährige steht im Verdacht, 2007 die dreijährige Britin Maddie aus einer Ferienanlage in Portugal entführt zu haben.

Der verdächtige Deutsche sitzt derzeit wegen Drogenhandels in Kiel (D) hinter Gittern. Nun hat er seinen Antrag auf eine vorzeitige Haftentlassung zurückgenommen.

Vertrauen in Justiz verloren

Hintergrund sei, dass der Bundesgerichtshof (BGH) das Landgericht Braunschweig für zuständig in dieser Frage erklärt habe. Dies teilte der Rechtsanwalt des 43-Jährigen, Friedrich Fülscher, am Dienstag der dpa mit.

maddie kiel
Der Verdächtige im Fall «Maddie» verbüsst in der JVA Kiel derzeit eine Haftstrafe. - dpa

Sein Mandant habe das Vertrauen in die dortige Justiz verloren. Zuvor sei er seiner Auffassung nach zu Unrecht vom Landgericht Braunschweig wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin verurteilt worden sei, sagte der Kieler Anwalt.

Nach Überzeugung der Braunschweiger Richter vergewaltigte der Mann im Jahr 2005 im portugiesischen Praia da Luz die 72-Jährige. Gegen das im Dezember 2019 gesprochene Urteil hatte der unter anderem wegen Kindesmissbrauchs mehrfach vorbestrafte 43-Jährige Revision eingelegt. Nun muss sich der Europäische Gerichtshof mit dem Urteil beschäftigen.

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