Fall McCann: Britische Doku will mit Alibi Tatverdächtigen entlasten
Ende Januar erscheint eine britische Doku zum Fall Maddie McCann. Darin soll der Hauptverdächtige durch ein Alibi entlastet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine britische Doku nimmt den ungeklärten Fall der Maddie McCann wieder auf.
- Darin soll der mutmassliche Täter durch ein Alibi entlastet werden.
- Der Experte Axel Petermann hält die Aussagen jedoch nicht für beweiskräftig.
Der Fall der Entführung von Madeleine McCann bewegt die Welt seit 2007. Die damals dreijährige wurde aus einem Ferienapartment in den Algarven in Portugal entführt.
Die deutsche Staatsanwaltschaft hält den 45-jährigen Christian Brückner für verantwortlich. Nun will eine britische Doku den wegen Pädophilie vorbestraften Mann durch ein Alibi entlasten. Er sei 30 Minuten vom Ort entfernt gewesen.
Das Mobiltelefon des Deutschen war zur Zeit der Tat mit einer Telefonzelle in der Nähe verbunden. Die Doku behauptet, ein Anderer könnte das Telefon ausgeliehen haben. Auch hat eine Bekannte von Brückner fast jeden Abend in Portugal mit ihm verbracht.
Sie wurde bereits durch Behörden befragt. Gemäss ihren Aussagen konnte sie keinen Unterschied in seinem Verhalten feststellen. Ob sie zum Tatzeitpunkt mit Brückner war, kann sie sich nicht erinnern.
Nicht beweiskräftige Aussage
«Bild» hat mit Profiler Alex Petermann gesprochen. Der erfahrene Ermittler und Autor hält das neue Alibi der britischen Doku nicht für stichhaltig. Er bezweifelt, dass die Deutsche den mutmasslichen Täter gut einschätzen kann. Er wirft die Frage auf: «Wie war seine Wortwahl, seine Stimmlage, seine Körpersprache – ist die Zeugin überhaupt in der Lage, eine Verhaltensänderung zu erkennen?»
Brückners Gelassenheit in einer Polizeikontrolle während der Suche nach der kleinen Maddie kann laut Petermann auch andere Gründe haben. Für ihn sei «die Aussage von Brückners Bekannten so noch nicht als Alibi zu sehen».
Die Doku erscheint Ende Januar.