Fall Tscheschenien: Warum der IS Kinder in Terroristen verwandelt
Das Wichtigste in Kürze
- Vor kurzem ereigneten sich in Tschetschenien Anschläge auf Polizisten.
- Hinter der Tat stecken Teenager zwischen elf und siebzehn Jahren.
Der jüngste Fall sorgt erneut für einen Aufhorcher: Die Anschläge auf Polizisten im russischen Tschetschenien sind nach neusten Angaben Jugendlichen verübt worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) setze zielgerichtet Jungen «mit einer noch ungefestigten Psyche» ein, schrieb das Oberhaupt der Teilrepublik im Nordkaukasus, Ramsan Kadyrow, am Mittwochabend im russischen sozialen Netzwerk VKontakte (kurz: VK).
Elfjährige werden zu Terroristen
Bei Angriffen auf Polizisten in drei tschetschenischen Städten am Montag war nach Behördenangaben der älteste mutmassliche Täter knapp 17 Jahre alt, der jüngste war erst 11. Vier der fünf Angreifer wurden getötet, mehrere Polizisten wurden verletzt. Der Älteste überfuhr drei Polizisten mit einem Auto. Die anderen griffen mit Messern an oder versuchten, sich in die Luft zu sprengen. Der IS reklamierte über seine Propagandakanäle die Taten für sich.
Die Anschläge seien aus dem Ausland befohlen worden, schrieb Kadyrow. Sie sollten die Gesellschaft erschüttern, «damit sie in jedem Kind von zehn bis zwölf Jahren einen potenziellen Terroristen, einen besonders gefährlichen Verbrecher sieht». Der Republikchef, der selbst mit grosser Brutalität regiert, machte die Eltern dafür verantwortlich, ihre Kinder vor der Anwerbung durch Terroristen zu schützen.