Fast 1800 Öl-, Gas- und Kohle-Lobbyisten auf UN-Klimagipfel

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Aserbaidschan,

Lobbyisten der Fossil-Industrie auf der Weltklimakonferenz – das scheint nicht zusammenzupassen, ist aber Realität. Das finden nicht alle ganz normal.

Auch viele Lobbyisten sind angereist zur COP29 in Baku.
Auch viele Lobbyisten sind angereist zur COP29 in Baku. - Peter Dejong/AP/dpa

Die Weltklimakonferenz berät über die Eindämmung der Erderwärmung – doch nach einer Datenanalyse sind mindestens 1773 Lobbyisten der Öl-, Gas und Kohleindustrie ganz offiziell beim UN-Treffen in Aserbaidschan akkreditiert.

Das gab die Koalition «Kick Big Polluters Out» in Baku bekannt, die unter anderem von den Organisationen Transparency International, Global Witness, Greenpeace und dem Climate Action Network getragen wird. Ausgewertet wurden öffentlich zugängliche Daten des UN-Klimasekretariats UNFCCC.

«Wie eine giftige Schlange»

Der Analyse zufolge haben die Lobbyisten mehr Zugangspässe erhalten als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten. Nnimmo Bassey von Kick Big Polluters Out sagte: «Der Einfluss der Lobby für fossile Brennstoffe auf die Klimaverhandlungen ist wie eine giftige Schlange, die sich um die Zukunft unseres Planeten windet.» Es gelte, ihre «Täuschungen aufzudecken» und entschlossen gegenzusteuern, um ihren Einfluss zu beseitigen.

Die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle setzt das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid frei, das den Planeten gefährlich aufheizt. Auf der letztjährigen Klimakonferenz in Dubai haben sich alle 200 Staaten auf eine Abkehr von diesen fossilen Brennstoffen geeinigt.

Lobbyisten teils scheinbar inkognito bei Konferenzen

In Dubai waren der damaligen Analyse zufolge sogar mehr als 2450 Fossil-Lobbyisten akkreditiert – ein Rekord. Davor, in Ägypten, waren es 636. Eine Erklärung könnte auch die schwankende Gesamtzahl der Teilnehmer sein: In diesem Jahr liegt sie in Baku den Angaben zufolge mit gut 52'000 deutlich unter der von Dubai mit rund 97'000 Teilnehmern.

Dank des anhaltenden Drucks der Zivilgesellschaft waren in Dubai erstmals alle Teilnehmer von der UN dazu verpflichtet, offenzulegen, wen sie vertreten. Dadurch wurden den Aktivisten zufolge viele Lobbyisten «entlarvt», die wahrscheinlich inkognito als Teil von Delegationen oder Wirtschaftsverbänden an früheren Konferenzen teilgenommen hätten.

Die alljährliche, zweiwöchige UN-Klimakonferenz soll planmässig am 22. November enden.

Kommentare

User #4876 (nicht angemeldet)

Das Ganze war sicherlich eine gute Idee den Klimaschutz in einer grossen Runde zu besprechen. Die Gier und die Habsucht haben die Geier installiert.

User #4820 (nicht angemeldet)

Das mit dem Klima ist so eine Sache. Für die Grünen ist es 1.5 Grad zu warm, für die Aktivisten von Last Generation ist es aktuell jedoch zu kalt um sich festzukleben. Die Wissenschaftler rund um Knutti sind mit ihren Modellen beschäftigt - und sie sind felsenfest überzeugt, dass der Mensch für den Klimawandel verantwortlich sei. Leider scheinen diese Modelle nur für Europa zu gelten, sonst würden Massnahmen und das Geld dort eingesetzt, wo die vermeintlich grössten CO2 Sünder sitzen. Ob CO2 wirklich diese Wirkung hat, wird im Übrigen von stummgeschalteten Wissenschaftlern bezweifelt.

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