Festnahmen nach Angriffen bei Regenbogenparade in Polen
In Ostpolen kam es bei einer Regenbogenparade zu Ausschreitungen. LGBT-Gegner haben versucht, den Umzug zu blockieren. 25 Personen wurden festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Teilnehmer einer Regenbogenparade in Polen wurden mit Steinen, Eiern und Böllern beworfen.
- Die Polizei nahm 25 Menschen vorübergehend fest.
- Rechte Kreise sehe die LGBT-Bewegung als Bedrohung.
Nach Ausschreitungen bei einer Regenbogenparade in der ostpolnischen Stadt Bialystok sind 25 Menschen vorübergehend festgenommen worden. Hooligans und extrem rechte Aktivisten hätten die Teilnehmer eines Marsches für Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen (LGBT) attackiert. Sie versuchten den Umzug zu blockieren, berichtete die Agentur PAP am Sonntag unter Berufung auf das Warschauer Innenministerium.
Demnach hatten Randalierer die Teilnehmer des Marsches am Samstag unter anderem mit Steinen, Eiern und Böllern beworfen. Auch Polizisten, die den Marsch sicherten, seien attackiert worden. Zur Auflösung der Ausschreitungen setzten die Beamten unter anderem Pfefferspray ein, wie es unter Berufung auf die Polizei hiess.
LGBT als Gefahr für traditionelle Werte
Die den Angaben nach erste Regenbogenparade in dem katholisch geprägten 300 000-Einwohner-Ort hatte für Kontroversen gesorgt. Besonders in ländlichen, konservativ geprägten Regionen in Ostpolen werden LGBT-Bewegungen als Gefahr für die traditionelle Familie gesehen.
Die nationalkonservative Regierung der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) lehnt die Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ab. Sie sieht die traditionelle Familie durch diese Forderung bedroht. Die Ausschreitungen in Bialystok verurteilte Innenministerin Elzbieta Witek allerdings scharf. Die Polizei werde bei solchem Verhalten immer entschieden eingreifen, schrieb sie bei Twitter.