Finnisches Unternehmen stoppt Atom-Bauprojekt mit russischem Rosatom

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Finnland,

Aufgrund des Ukraine-Kriegs hat das finnische Unternehmen Fennovoima das Atom-Bauprojekt mit der russischen Firma Rosatom mit sofortiger Wirkung beendet.

Fennovoima
Fennovoima beendet Atom-Projekt mit der russischen Firma Rosatom - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Atom-Bauprojekt Hanhiviki 1 in Finnland wurde mit sofortiger Wirkung beendet.
  • Der Grund dafür war die Zusammenarbeit mit dem russischen Unternehmen Rosatom.
  • Das gab der CEO der finnischen Firma Fennovoima – Joachim Specht – bekannt.

Das finnische Unternehmen Fennovoima hat ein Projekt mit dem russischen Unternehmen Rosatom zum Bau eines Atomkraftwerks mit sofortiger Wirkung beendet. Es habe bereits in den vergangenen Jahren bedeutende und wachsende Verzögerungen für den Bau von Hanhikivi 1 in Pyhäjoki gegeben. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine habe die Risiken für das Projekt noch vergrössert.

Das Ende der Zusammenarbeit werde allerdings auch Folgen für die Mitarbeiter und die Lieferanten sowie die Region Pyhäjoki haben. Das räumte Konzernchef Joachim Specht in einer Pressemitteilung ein. Man versuche, diese so gut wie möglich abzufedern und die Beschäftigten auf dem Laufenden zu halten, hiess es.

Fennovoima
Der Fennovoima-Vorsitzende Esa Harmala (links) und CEO Joachim Specht (rechts) - keystone

Unklar war ferner, inwieweit sich der Stopp auf Fennovoima selbst auswirken wird: Rosatom besitzt über eine finnische Tochter mehr als ein Drittel der Anteile von Fennovoima. Das berichtete der Sender Yle am Montag. Schon einen Tag nach Beginn des Kriegs am 24. Februar hatte Fennovoima mitgeteilt, dass dieser Auswirkungen auf den geplanten Bau des Atomkraftwerks haben könnte.

Mit dem Bau des Kernkraftwerks sollte planmässig Ende 2022 oder Anfang 2023 begonnen werden. Die Druckbehälter des Reaktors sollten dem finnischen Wirtschaftsminister Mika Lintilä zufolge zudem im ostukrainischen Donezk hergestellt werden.

Projekt in Kritik geraten

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hatte die Kritik an dem seit Jahren geplanten Projekt weiter zugenommen. Vor allem nach dem deutschen Beschluss, die von Russland nach Deutschland führende Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 auf Eis zu legen.

Lintilä hatte zuletzt gesagt, dass er der Regierung unmöglich vorschlagen könne, Fennovoima die Baugenehmigung für ein Atomkraftwerk zu erteilen. Am Montag schrieb er auf Twitter unter anderem: «Die Entscheidung von Fennovoima ist eindeutig. (...) Es wäre praktisch unmöglich gewesen, das Projekt zu verwirklichen.»

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