Leonardo da Vinci besass überdurchschnittliche Sehfähigkeit
Leonardo da Vinci ist für seine Bildern bekannt. Forscher vermuten nun, dass überdurchschnittliche Sehfähigkeiten ihm beim Malen und Zeichnen halfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Leonardo da Vinci hatte laut einer Studie eine überdurchschnittliche Sehfähigkeit.
- Mit dieser konnte er angeblich selbst den Flügelschlag eine Libellen beobachten.
- Diese Fähigkeit könnte auch ein Geheimnis seiner berühmten Bilder sein.
Leonardo da Vinci hat laut einer Schweizer Studie eine überdurchschnittliche Sehfähigkeit besessen. Mit der er selbst den Flügelschlag von Libellen beobachten konnte.
Sein «schnelles Auge» habe dem Universalgenie auch beim Zeichnen und Malen geholfen. Dies erklärt der Forscher David Thaler von der Universität Basel in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Kunsthistoriker hatten zuvor bereits vermutet, das da Vinci über diese besondere Sehfähigkeit verfügt haben könnte.
Selbe Fähigkeit bei Maler Hokusai
Thaler weist in seiner Studie darauf hin: Leonardo da Vinci hielt in Zeichnungen von Libellen bereits fest, dass deren Vorder- und Hinterflügel sich asynchron bewegen. Eine Entdeckung, die man erst vier Jahrhunderte später mit Zeitlupenaufnahmen nachweisen konnte.
Dieselbe Fähigkeit vermutet Thaler beim japanischen Maler Hokusai, dessen Bild der «Grossen Welle vor Kanagawa» weltberühmt ist. Auch Hokusai habe den Unterschied zwischen Libellenflügeln bemerkt. Die Gabe des «schnellen Auges» wird auch manchen Tennis- und Baseball-Profis zugeschrieben.
In seiner Studie verweist Thaler auf die sogenannte Flimmerfusionsfrequenz. Dies ist die Frequenz, ab der einzelne Lichtreize als kontinuierliches Licht wahrgenommen werden. Im Schnitt können Menschen zwischen 20 bis 40 Reize pro Sekunde einzeln wahrnehmen.
Leonardo da Vinci: Sehfähigkeit als Geheimnis seiner Bilder
Manche Baseballprofis sind laut Thaler in der Lage, die Details eines Baseballs zu erkennen, wenn dieser rotiert. Und dies bei bis zu 50 Mal pro Sekunde. Damit da Vinci die Flügel einer Libelle habe sehen können, müsste seine Sehfähigkeit noch viel besser sein: Er hätte zwischen 50 und 100 Reizen pro Minute wahrnehmen müssen.
Thaler vermutet, dass diese Fähigkeit auch ein Geheimnis von da Vincis berühmten Bildern sein könnte. Das Lächeln der Mona Lisa sei so rätselhaft, weil es den Moment vor dem Lächeln einfange. «Leonardos schnelles Auge hat diesen Moment wahrgenommen und festgehalten», sagte Thaler der Nachrichtenagentur AFP.