Frank-Walter Steinmeier wirbt für interreligiösen Dialog

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Deutschland,

«Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen»: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen aufgerufen.

Frank-Walter Steinmeier während seinem Treffen mit Alexis Tsipras.
Frank-Walter Steinmeier während seinem Treffen mit Alexis Tsipras. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Steinmeier ruft zu einem interreligiösen Dialog zwischen den Christen und Muslimen auf.
  • Der Bundespräsident kritisiert die Streitereien über Fragen des Zusammenlebens.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen aufgerufen. Probleme müssten auf den Tisch, «wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen, müssen Regeln unseres Zusammenlebens definieren und, wo nötig, auch klare Grenzen ziehen», forderte Steinmeier laut vorab verbreitetem Redetext heute Freitag bei einem Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle (Cibedo) in Berlin.

Klare Grenzen müssten gegenüber allen gezogen werden, die «im Namen ihrer Religion Verfassung und Rechtsstaat in Frage stellen», sagte Steinmeier weiter. Es müsse aber auch klare Grenzen gegenüber denjenigen geben, die Menschen allein aufgrund ihres Glaubens «verdächtigen, ausgrenzen oder diskriminieren». Gerade Menschen muslimischen Glaubens werde vielerorts mit Vorbehalten, «ja Ablehnung und offenem Hass» begegnet. Dies habe viel mit Unwissen und Vorurteilen zu tun, «aber auch mit der mangelnden Bereitschaft aller Seiten, ernsthaft ins Gespräch zu kommen».

«Eifernd und mit erodierender Vernunft»

Steinmeier kritisierte, in diesen Wochen und Monaten werde «eifernd und mit erodierender Vernunft» über Fragen des Zusammenlebens, der Identität und der Integration gestritten. «Laut sind die zu hören, die den Islam für unvereinbar mit unserer Demokratie erklären und damit Millionen unserer Landsleute das Bürgerrecht absprechen.» Laut seien aber auch diejenigen, die in gewissen Gemeinden und Gruppen eine «intolerante, fundamentalistische und zuweilen hasserfüllte Deutung des Islam predigen und Antisemitismus schüren».

Unter Anspielung vor allem auf die Türkei übte das Staatsoberhaupt Kritik an jenen, die versuchten, von aussen auf muslimische Gemeinden in Deutschland politischen und religiösen Einfluss zu nehmen. Damit werde nicht Integration befördert, sondern neue Zwietracht gesät.

Steinmeier würdigte in dem Zusammenhang die Arbeit der Begegnungs- und Dokumentationsstelle, die zum Zusammenleben von Christen und Muslimen forsche und lehre und damit das Wissen über den Islam fördere. Dies sei auch eine Friedensarbeit in der Gesellschaft.

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