Frankreich: Nicolas Sarkozy soll als Präsident Minister-Handys abhören lassen haben
Der ehemalige Präsident Nicolas Sarkozy soll während seiner Amtszeit seine Minister abgehört haben. Das soll der französische Politiker Laurent Wauquiez während einer Vorlesung gesagt haben.
Der Parteichef der französischen Konservativen, Laurent Wauquiez, hat laut einem Medienbericht behauptet, der frühere Staatspräsident Nicolas Sarkozy habe die Handys seiner Minister anzapfen lassen. Die TV-Sendung «Quotidien» veröffentlichte am Freitagabend eine Audio-Aufzeichnung, die heimlich bei einem Kurs von Wauquiez an einer Management-Hochschule nahe Lyon entstanden sein soll.
«Nicolas Sarkozy war an dem Punkt angekommen, wo er die Handys derjenigen kontrollierte, die zum Ministerrat kamen», sagte der Chef der Oppositionspartei Les Républicains laut dem Mitschnitt. «Er hat sie abgehört, um alle Mails, alle SMS abzupumpen und zu überprüfen, was jeder seiner Minister sagte - in dem Augenblick, wo wir in die Kabinettssitzung kamen.» Belege oder Details nannte er im veröffentlichten Auszug nicht.
Wauquiez hatte in der Amtszeit von Nicolas Sarkozy (2007-2012) selbst im Kabinett gesessen: als Regierungssprecher und Staatssekretär, später als Europa- und dann Hochschulminister. Der 42-Jährige wurde im Dezember zum neuen Vorsitzenden von Sarkozys Partei gewählt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nicolas Sarkozy soll die Minister während seiner Amtszeit abgehört haben.
- Dies behauptet der Parteichef der französischen Konservativen Laurent Wauquiez während einer Vorlesung.
- Eine Audio-Aufzeichnung dieser Vorlesung wurde am Freitagabend veröffentlicht.