Die französische Polizei hat im Fall des amerikanischen Unternehmers Jeffrey Epstein erneut einen Zeugenaufruf gestartet – diesmal international.
Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein wurde Mitte August tot in seiner Zelle aufgefunden (Archivbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der tote Unternehmer Epstein soll mehrere Frauen missbraucht haben.
  • Nun hat Frankreich einen internationalen Zeugenaufruf gestartet.
  • Opfer und Komplizen sollen Berichten zufolge auch aus Frankreich stammen.
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Frankreich hat einen internationalen Zeugenaufruf im Fall Epstein gestartet. Die Polizei sucht nach Zeugen und Opfern sexueller Belästigung oder sexuellen Missbrauchs. «Aufgrund der Komplexität des Falles und seiner internationalen Verwicklungen, bitten wir noch einmal Opfer und Zeugen, sich zu melden», heisst es.

Epstein hatte sich am 10. August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen. Ihm war von der Staatsanwaltschaft der US-Metropole vorgeworfen worden, dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der 66-jährige Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hiess es in der Anklageschrift.

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Jennifer Araoz (M), eines der mutmasslichen Opfer des verstorbenen Unternehmers Jeffrey Epstein, und ihr Anwalt Kimberly Lerner (r) verlassen im August 2019 das Bundesgericht der Vereinigten Staaten in New York. - Keystone

Opfer und Komplizen sollen Berichten zufolge auch aus Frankreich stammen. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ende August Vorermittlungen ein und startete bereits Mitte September einen Zeugenaufruf.

Suche richtet sich nach internationalen Opfern

Im Zusammenhang mit dem Fall wurden auch Epsteins Wohnung und eine Modelagentur in Paris im schicken 8. Arrondissement durchsucht. «Wir untersuchen, wie Sie wissen, Jeffrey Epstein und sein Umfeld», sagte Philippe Guichard von der Zentralstelle der Polizei für die Bekämpfung von Gewalt gegen Menschen dem Sender Franceinfo.

Guichard betonte, es sei die beste Lösung, einen Zeugenaufruf auf Französisch und Englisch zu veröffentlichen. Man suche nach französischen oder ausländischen Opfern, die von Franzosen oder Ausländern vergewaltigt oder angegriffen wurden sowie möglichen französischen Tätern, so Guichard.

Man habe das Gefühl, die Modeszene sei nicht besonders offen. Nachdem sich erste Zeugen gemeldet hatten, habe man ausserdem den Eindruck bekommen, dass Betroffene nicht wüssten, an wen sie sich wenden sollen.

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