Frankreich stoppt Einsatz von Malaria-Mittel gegen Corona
Frankreich hat den Einsatz eines umstrittenen Malaria-Mittels gegen das Coronavirus untersagt. Massive Nebenwirkungen bei Patienten seien festgestellt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich stoppt den Einsatz des Malaria-Mittels Hydroxychloroquin gegen Corona.
- Studien hätten massive Nebenwirkungen offenbart.
- Vor allem US-Präsident Donald Trump lobte den Wirkstoff.
Der Wirkstoff Hydroxychloroquin darf bei neu Erkrankten nicht mehr genutzt werden, wie aus einer am Mittwoch im Amtsblatt veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Die Regierung in Paris reagiert damit auf Studien, die massive Nebenwirkungen offenbart hatten. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre klinischen Tests mit dem Mittel ausgesetzt.
Seit Ende März konnten Krankenhäuser in Frankreich Hydroxychloroquin bei besonders schwer erkrankten Corona-Patienten unter strengen Auflagen einsetzen. Vor allem der Virologe Didier Raoult aus Marseille hatte das Mittel im Kampf gegen das Coronavirus beworben. Auch US-Präsident Donald Trump lobte den Wirkstoff.
Bei Patienten in Frankreich wurden jedoch schwere Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen festgestellt, die bis zum Tod führen können. Die Arzneimittelbehörde stoppte daraufhin die klinischen Tests. Auch eine Studie in der renommierten Zeitschrift «The Lancet» ergab keine Wirkung im Kampf gegen Corona. Entgegen aller Warnungen empfahlen Forscher in Indien Hydroxychloroquin am Dienstag für Corona-Patienten.