Frankreich wirft russischen Söldnern inszenierte Gräber in Mali vor
Schwere Vorwürfe Frankreichs gegen die russische Söldnergruppe Wagner. Diese sollen im Mali ein Massengrab auf einem französischen Stützpunkt inszeniert haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich erhebt schwere Vorwürfe gegenüber der russischen Söldnergruppe Wagner.
- Diese soll auf einem französischen Stützpunkt in Mali ein Massengrab inszeniert haben.
- Die Aktion sei Teil einem Krieg von Desinformation in Afrika.
Schwere Vorwürfe Frankreichs gegenüber russischen Söldnern im afrikanischen Mali: Diese sollen nach der Räumung eines Militärstützpunkts, dort ein Massengrab inszeniert haben, um Frankreich zu diskreditieren. Das französische Militär habe mit einer Drohne gefilmt, wie Söldner Leichen auf den Stützpunkt Gossi geschafft und vergraben hätten.
Söldner filmten Tote für Social Media
Das sagte ein Armeesprecher der Deutschen Presse-Agentur in Paris am Freitag. Auf den Videoaufnahmen sei zu sehen, wie die Söldner die Toten filmten und fotografierten. In sozialen Netzwerken seien Bilder der Szene aufgetaucht. Dazu gab es den Kommentar, zu den «Hinterlassenschaften» der Franzosen könne man nicht schweigen.

Die französische Armee spricht von einem Krieg der Desinformation, dem sie in der Sahelzone seit längerem ausgesetzt sei. Hinter diesem vermutet sie mit Russland in Verbindung stehende Gruppen.
Söldnergruppe Wagner habe Desinformation verbreitet
Die russische Söldnergruppe Wagner sei nach der Übergabe des Stützpunktes an Mali am 19. April dort eingerückt. Vermutlich habe sie das Bild- und Filmmaterial in den sozialen Netzwerken veröffentlicht, sagte der Armeesprecher.
Weil die französische Armee mit Manipulationen gerechnet habe, sei sie für Drohnenaufnahmen des Geländes vorbereitet gewesen. Man sei in der Lage, sich zu verteidigen. Vermutet wird, dass es sich bei den Toten um Menschen handelt, die bei Kämpfen in der Region ums Leben kamen.
Das Verhältnis zwischen den Militärmachthabern in Bamako und der Regierung in Paris ist sehr angespannt. Die ehemalige Kolonialmacht und seine internationalen Partner verkündeten im Februar ein Ende des Anti-Terror-Einsatzes in Mali. Dazu kündigten sie einen koordinierten Abzug der Kampftruppen an.
Militär im Mali an der Macht
In Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hatte im Mai des vergangenen Jahres das Militär die Übergangsregierung entmachtet. Diese hätte eigentlich bis zu Wahlen am 27. Februar 2022 im Amt sein sollen.
Putschistenführer Assimi Goïta liess sich zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen. Aus Sicht von Kritikern verschleppt er seitdem die notwendigen Vorbereitungen für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.