Im Muschel-Streit vom Ärmelkanal trennt die Kontrahenten mehr als ein Ufer: Französische Fischer wollen die Bestände retten. Die Briten fischen sie weg.
Jakobsmuscheln in einer Kiste an Bord eines Fischerboots.
Jakobsmuscheln in einer Kiste an Bord eines Fischerboots. - Twitter/24matins

Das Wichtigste in Kürze

  • Britisch-französische Seegefechte sind Teil der Geschichte – von wegen!
  • Im Ärmelkanal ist ein Konflikt um die Jakobsmuscheln ausgebrochen.
  • Französische Fischer jagen britische Arbeitskollegen fort.
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Im schon seit Jahren andauernden Streit zwischen französischen und britischen Fischern um den Fang von Jakobsmuscheln im Ärmelkanal ist es am Dienstag zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen. Bis zu 40 französische Fischer mit ihren Booten hätten sich bereits in der Nacht zusammengetan, um gegen das «Plündern» der Muschelbestände durch die Briten zu protestieren, berichtete der Chef des normannischen Fischereiverbands, Dimitri Rogoff. Sie umringten demnach fünf britische Boote und forderten die Fischer auf, ihre Arbeit zu beenden.

Die Briten flüchteten

«Offenbar flogen auch Steine», sagte Rogoff. «Es gab aber keine Verletzungen oder Schäden.» Die britischen Fischer hätten angesichts der feindlichen Übermacht die Flucht ergriffen.

Die Jakobsmuschel-Bestände vor der Küste der Normandie sind streng geschützt. Französische Fischer dürfen sie nur von Anfang Oktober bis 15. Mai fischen – die britischen Fischer haben diese Auflage nicht. Rogoff sagte, die französischen Fischer hätten versucht, die Briten nördlich der Linie zwischen den Gemeinden Barfleur und Cap d'Antifer zu halten, um die Bestände zu schonen.

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