Die erste Runde der Parlamentsneuwahl in Frankreich zeigt eine hohe Wahlbeteiligung: Fast 60 Prozent gaben ihre Stimme bis am frühen Abend ab.
France Election
Die vorgezogenen Parlamentswahlen verzeichnen einen Anstieg der Wahlbeteiligung. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich läuft am Sonntag der erste Durchgang der vorgezogenen Parlamentswahlen.
  • Bis 17.00 Uhr hat die Wahlbeteiligung bei 59,39 Prozent gelegen.
  • Das sind 20 Prozentpunkte mehr im Vergleich zur letzten Parlamentswahl vor zwei Jahren.
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Bei der ersten Runde der Parlamentswahl in Frankreich haben bis zum frühen Abend drei von fünf Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Um 17.00 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei 59,39 Prozent, wie das Innenministerium in Paris am Sonntag mitteilte. Das waren knapp Prozentpunkte mehr als zum selben Zeitpunkt bei der vorangegangenen Parlamentswahl vor zwei Jahren.

Rund 49,3 Millionen eingeschriebene Wähler können ihre Stimme abgeben. Die letzten Wahllokale schliessen am Abend um 20.00 Uhr. Dann wird auch mit Hochrechnungen zum Wahlausgang gerechnet.

Spitzenpolitiker geben ihre Stimme ab

Etliche Spitzenpolitiker gaben am Vormittag bereits ihre Stimme ab, darunter die Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy und François Hollande. In Nizza wurde der Leiter eines Wahlbüros von einem Wahlhelfer mit einem Faustschlag angegriffen, der die Öffnung des Wahlbüros verhindern wollte, wie der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, mitteilte. Die Polizei nahm den Angreifer fest.

Staatschef Emmanuel Macron hofft mit der von ihm kurzfristig angesetzten Neuwahl darauf, seine relative Mehrheit im Parlament auszubauen. Das rechtsnationale Rassemblement National von Marine Le Pen sowie das neue Linksbündnis aus Grünen, Kommunisten, Sozialisten und Linkspartei streben einen Regierungswechsel an. Um Macrons Präsidentenamt geht es bei der vorgezogenen Neuwahl aber nicht.

Bedeutung der Nationalversammlung

Die Nationalversammlung ist eine von zwei französischen Parlamentskammern. Sie ist an der Gesetzgebung beteiligt und kann per Misstrauensvotum die Regierung stürzen. Sollte ein anderer Block als Macrons Lager der Mitte die absolute Mehrheit erlangen, wäre Macron daher de facto gezwungen, einen Premier aus dessen Reihen zu ernennen.

Umfragen sahen Macrons Kräfte in der ersten von zwei Wahlrunden am Sonntag nur auf Platz drei. Auf Platz eins lag demnach das rechte Rassemblement National gefolgt vom Linksbündnis.

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