Fraport sieht sich nach erstem Quartal auf Kurs
Streiks und IT-Probleme haben am Frankfurter Flughafen das erste Quartal belastet. Betreiber Fraport zeigt sich aber optimistisch, im Sommer einen stabilen Betrieb organisieren zu können.
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport sieht sich nach einem holprigen Jahresstart dennoch auf Kurs. «Die Richtung stimmt», erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte angesichts eines mehr als verdoppelten operativen Gewinns (Ebitda) von gut 158 Millionen Euro im ersten Quartal 2023.
Der Umsatz des MDax-Konzerns ist im Jahresvergleich um rund 42 Prozent auf knapp 766 Millionen Euro gestiegen. Auf die Aktionäre entfiel ein durchaus saisontypischer Nettoverlust von knapp 22 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 108 Mio).
Das Management sieht sich damit auf Kurs und liess die Prognose für das Gesamtjahr unverändert. Danach soll das operative Ergebnis (Ebitda) auf eine Summe zwischen 1,04 und 1,2 Milliarden Euro steigen. Das Konzernergebnis soll zwischen 300 und 420 Millionen Euro landen.
An der Börse kamen die Zahlen der Frankfurter nicht gut an. Mit einem zwischenzeitlichen Kurs-Minus von rund 7 Prozent setzte sich die Aktie fast ans Ende des mittleren Marktsegments. Das US-Analysehaus Jefferies kritisierte in einem Report, dass der Flughafenbetreiber angesichts der Kosteninflation enttäuscht habe. Die Aussichten blieben aber intakt.
Rekordjahr 2019 klar verfehlt
Streiks und eine gravierende IT-Panne beim Hauptkunden Lufthansa hatten das Passagierwachstum an Deutschlands grösstem Flughafen zu Jahresbeginn gebremst. In den ersten drei Monaten wäre ohne diese Ereignisse ein Wachstum um 60 Prozent im Vergleich zu dem noch von Corona geprägten Vorjahreszeitraum möglich gewesen, klagte der MDax-Konzern. So steigerte sich die Zahl der Passagiere in Frankfurt um 56 Prozent auf rund 11,4 Millionen.
Das Rekordjahr 2019 mit 70,6 Millionen Gästen wurde weiter klar verfehlt. Mit einer Steigerung der Passagierzahlen um 15 bis 25 Prozent im Sommer will Fraport am Jahresende zwischen 56,5 und 63,5 Millionen Fluggäste abgefertigt haben. Das würde 80 bis 90 Prozent des Vorkrisenniveaus entsprechen. Im April erreichte die Zahl der Fluggäste nach vorläufigen Zahlen 80 Prozent des Niveaus von 2019.
Fraport-Chef Schulte zeigte sich optimistisch, in den kommenden Monaten einen stabileren Betrieb organisieren zu können als im vergangenen Jahr, als das Drehkreuz Frankfurt zu den unpünktlichsten Airports Europas gehörte. Schulte sagte: «Die stabile Performance während der Osterferien stimmt uns vorsichtig optimistisch. An unseren touristisch geprägten internationalen Beteiligungsflughäfen ist die Erholung weiter fortgeschritten. Neben Griechenland werden auf Jahressicht weitere Airports nah an das Vorkrisenniveau herankommen.»