Frauen demonstrieren in Minsk gegen Lukaschenko –Festnahmen

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Weissrussland,

Mehrere Menschen wurden festgenommen: Am Samstag demonstrierten mehrere hundert Frauen in Belarus gegen Staatschef Lukaschenko.

Proteste in Belarus
Frauen, von denen einige mit der historischen Flagge von Belarus marschieren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag demonstrierten mehrere Hundert Frauen in Belarus gegen Lukaschenko.
  • Dabei kam es auch zu mehreren Festnahmen.
  • Die Proteste in Belarus dauern nun schon seit acht Wochen an.

Mehrere Hundert Frauen haben sich am Samstag in Belarus (Weissrussland) versammelt. Der Grund: ein neuer Protestmarsch gegen die Amtseinführung von Staatschef Alexander Lukaschenko.

An zentralen Plätzen in der Hauptstadt Minsk versammelten sie sich und riefen «Schande». In den Strassen standen Polizeitransporter bereit, es gab auch Festnahmen. Details waren zunächst nicht bekannt. Die Proteste in der ehemaligen Sowjetrepublik dauern inzwischen schon fast acht Wochen.

Das Menschenrechtszentrum Wesna sprach unmittelbar nach Beginn der Aktion schon von rund zehn Festgenommenen, darunter auch Journalistinnen. Auf Videos war zu sehen, wie uniformierte Sicherheitskräfte Frauen an Händen und Füssen zu den Bussen schleppten. Auch vor Einkaufszentren wurden Menschen mitgenommen.

«Marsch der weiblichen Solidarität»

Für den «Marsch der weiblichen Solidarität» sammelten sich die Frauen in mehreren Gruppen. Mit den regelmässig am Samstag stattfindenden Demonstrationen wollen sie die Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja unterstützen. Diese sehen sie als wahre Siegerin der Wahl vom August an. Tichanowskaja war von Lukaschenkos Machtapparat zur Ausreise ins benachbarte EU-Land Litauen gedrängt worden.

Swetlana Tichanowskaja
Swetlana Tichanowskaja ist eine der weissrussischen Oppositionellen, die in Litauen Zuflucht gefunden haben. - dpa

Die Abstimmung war von massiven Manipulationen überschattet. Trotzdem liess sich Lukaschenko danach mit mehr als 80 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären. Er ist bereits seit 26 Jahren an der Macht. Am Mittwoch liess sich der als «letzter Diktator Europas» bezeichnete Politiker ohne vorherige Ankündigung vereidigen.

Die traditionelle Samstagdemonstration sei diesmal als «festliche Generalprobe einer echten Amtseinführung durch das Volk» angelegt, hiess es. «Lasst uns zeigen, wer unsere Präsidentin ist.»

lukaschenko
«Wir haben niemanden gebeten, unsere Wahlen anzuerkennen»: Alexander Lukaschenko. - dpa

Eine Grossdemonstration mit Hunderttausenden Menschen ist für Sonntag geplant. Die Demonstranten fordern Neuwahlen ohne Lukaschenko, die Freilassung aller politischen Gefangenen und die strafrechtliche Verfolgung der Polizeigewalt.

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