St. Gallerin bei Protesten in Belarus verhaftet

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Weissrussland,

Letzten Samstag gingen zahlreiche Frauen in Belarus (Weissrussland) auf die Strasse. Dabei wurden über 300 Personen festgenommen – auch eine St. Gallerin.

Proteste in Belarus
Frauen, von denen einige mit der historischen Flagge von Belarus marschieren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte September gingen Tausende Frauen in Belarus auf die Strasse.
  • 300 Menschen wurden festgenommen – auch eine St. Gallerin.

In Belarus (Weissrussland) ist vergangenen Samstag eine schweizerisch-belarussische Doppelbürgerin verhaftet worden. Die Schweizer Botschaft in Minsk steht in Kontakt mit den lokalen Behörden und der Familie vor Ort.

Das Aussendepartement (EDA) bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Artikel des «St. Galler Tagblatts». Weitere Angaben dürfe das EDA aus Gründen des Daten- und Personenschutzes keine machen. Laut der Samstagsausgabe der Zeitung handelt es sich um eine St. Gallerin, die vergangenen Samstag an der Frauendemonstration teilgenommen hatte.

Proteste in Belarus
Polizeibeamte tragen eine Frau am Rande einer Demonstration gegen die Wahlergebnisse in Belarus weg. - dpa

Frauenprotest forderte über 300 Festnahmen

Bei der Protestaktion von Frauen in Belarus (Weissrussland) gegen Staatschef Alexander Lukaschenko vom 19. September hat es nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 300 Festnahmen gegeben. Das Bürgerrechtsportal spring96.org veröffentlichte die Namen von 314 Frauen, die bei der Aktion in der Hauptstadt Minsk in Gewahrsam kamen.

luakschenko
Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus (Weissrussland). - Keystone

Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es in Belarus täglich zu Protesten. Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen nach 26 Jahren im Amt zum Wahlsieger erklären lassen. Der 66-Jährige strebt eine sechste Amtszeit an. Die Opposition hält dagegen Swetlana Tichanowskaja für die wahre Siegerin.

Das EDA bestätigte, bereits im Anschluss an die umstrittenen Präsidentschaftswahlen seine Sorge über die angespannte Lage Ausdruck verliehen zu haben. Man habe die Behörden mehrmals unmissverständlich aufgerufen, die Menschenrechtsverpflichtungen zu achten, friedliche Demonstrationen zuzulassen und inhaftierte Demonstranten wieder freizulassen, so das EDA.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

1 Interaktionen
Depositphotos
10 Interaktionen

Mehr in News

Brand in Wohnwagen.
Basel-Stadt
1 Interaktionen

Mehr aus Weissrussland

3 Interaktionen
34 Interaktionen