G20

G20-Staaten dringen auf Tempo bei Einführung von Mindeststeuer

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Italien,

Deutschland und die anderen führenden Wirtschaftsmächte fordern eine schnelle Umsetzung der Reform der internationalen Unternehmensbesteuerung. Man rufe dazu auf, zügig die notwendigen Vorschriften und Instrumente zu entwickeln, heisst in der Abschlusserklärung zu dem Spitzentreffen in Rom. Es gelte sicherzustellen, dass die Reform 2023 in Kraft treten könne.

Individualbesteuerung
Die Nationalratskommission plant einen Kompromiss, um die finanziellen Verluste für Bund und Kantone bei der Einführung der Individualbesteuerung zu minimieren. (Archivbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Einigung auf die globale Mindeststeuer und einen neuen Steuerverteilmechanismus sei eine «historische Errungenschaft», mit der man ein stabileres und gerechteres internationales Steuersystem schaffen werde.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte sie «ein klares Gerechtigkeitssignal in Zeiten der Digitalisierung».

Ziel der Reform ist es vor allem, die Verlagerung von Unternehmensgewinnen in Steueroasen zu verhindern. Grosse, international tätige Firmen sollen deswegen spätestens 2023 unabhängig von ihrem Sitz mindestens 15 Prozent Steuern zahlen. Zahlt ein Unternehmen mit seiner Tochterfirma im Ausland weniger Steuern, kann der Heimatstaat die Differenz einkassieren. Ausserdem sollen profitable, weltweit operierende Digitalunternehmen wie Amazon und Google nicht mehr nur in ihrem Mutterland besteuert werden, sondern auch da, wo sie gute Geschäfte machen.

Auf Ebene der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben der geplanten Reform 136 Staaten zugestimmt, die gut 90 Prozent der Weltwirtschaftsleistung repräsentieren. Mit dabei sind demnach auch bekannte Steueroasen wie die Cayman-Inseln.

Zu den treibenden Kräften hinter dem im Sommer von den G20-Finanzministern ausgehandelten Steuerdeal zählte Olaf Scholz (SPD). Der geschäftsführende Finanzminister und mutmassliche Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich für das Projekt international lange und stark eingesetzt.

Neben Merkel war auch Scholz bei dem G20-Treffen in Rom mit dabei. In seinem Ministerium wurde damit gerechnet, dass die Steuerreform in einer ersten Phase Mehreinnahmen von etwa 7,8 Milliarden Euro für Deutschland bringen könnte. Dies ist unter anderem wichtig für die laufenden Koalitionsverhandlungen von Kanzlerkandidat Scholz für eine Ampel-Koalition mit Grünen und FDP. Nachdem es auf Druck der FDP keine Steuererhöhungen geben soll, wird die künftige Koalition für kostspielige Pläne auf neue Finanzquellen angewiesen sein. Weltweit rechnete die OECD zuletzt durch die Mindeststeuer mit 150 Milliarden Dollar (etwa 130 Mrd Euro) Steuer-Mehreinnahmen.

Kommentare

Weiterlesen

donald trump
131 Interaktionen
Zoll-Irrsinn
Donald Trump
18 Interaktionen
Zoll-Krieg

MEHR IN NEWS

donald Trump Mexiko
Zollstreit
Grönland
Parlament
zug
1 Interaktionen
Vorfall
DAX Performance Index SMI
1 Interaktionen
Ausverkauf

MEHR G20

Cyril Ramaphosa
3 Interaktionen
Bei G20-Treffen
Lawrow
43 Interaktionen
G20-Treffen
David Lammy
6 Interaktionen
G20-Rede
Cyril Ramaphosa
1 Interaktionen
Ramaphosa

MEHR AUS ITALIEN

papst franziskus
13 Interaktionen
Rom
könig charles
9 Interaktionen
In Italien
jannik sinner
1 Interaktionen
Tennis-Star
125 Interaktionen
Überraschend