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G20-Staaten einig bei Corona-Prävention

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Italien,

Corona-Impfstoffe für alle, ein stärkeres Gesundheitssystem und bessere Vorbereitung auf kommende Krisen: Zwei Tage stand das Thema Corona im Mittelpunkt der G20-Gesundheitsminister. Doch es gibt auch Kritik.

Einem Mann erhält im Gaube Comprehensive Primary Health Care Center in Abuja eine Dosis des Corona-Impfstoffs von Moderna. Foto: Gbemiga Olamikan/AP/dpa
Einem Mann erhält im Gaube Comprehensive Primary Health Care Center in Abuja eine Dosis des Corona-Impfstoffs von Moderna. Foto: Gbemiga Olamikan/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich darauf verständigt, Impfstoffe gegen Covid-19 besser zu verteilen und sich für künftige Gesundheitskrisen zu wappnen.

Ziel ist es, die Vakzine in die ärmsten Länder der Welt zu bringen, erklärte Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza zum Abschluss des zweitägigen Treffens der G20-Gesundheitsminister am Montag in Rom. Auch die Produktion solle ausweitet werden, damit weitere Staaten Impfstoffe herstellen könnten.

Italien hält derzeit den G20-Vorsitz. Es war eines der letzten Minister-Treffen vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs Ende Oktober. Die Gesundheitsminister planten weitere Schritte in der Pandemie, analysierten, welche Auswirkungen Corona auf das Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen hatte und wie man zukünftig solche Gesundheitskrisen verhindern beziehungsweise sich besser darauf vorbereiten kann.

In ihrer 33 Punkte umfassenden Abschlusserklärung verpflichten sich die Staaten dazu, an einem weltweiten Zugang zu sicheren und erschwinglichen Impfstoffen und Therapien gegen Covid-19 zu arbeiten. Laut dieses «Paktes von Rom», wie Speranza die Erklärung nannte, ist ein Ziel, bis Ende dieses Jahres mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung immunisiert zu haben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte dazu am Sonntag, Deutschland werde 100 Millionen Impfdosen zur Verfügung stellen. «Das ist so viel, wie wir selbst in unserem Land bisher verimpft haben», sagte der CDU-Politiker.

Die Organisation Brot für die Welt kritisierte die Ergebnisse des G20-Treffens. Die Gesundheitsminister hätten die Chance vertan, den weltweiten Impfkampagnen einen grossen Schub zu geben, hiess es einer Mitteilung. In Afrika seien gerade einmal drei Prozent der Bevölkerung zweifach geimpft. «Das liegt insbesondere daran, dass wohlhabende Länder wie Deutschland weit mehr Impfdosen gekauft haben, als sie überhaupt brauchen - und somit ärmere Länder leer ausgegangen sind», erklärte die Organisation.

Mehr Zusammenarbeit, schnellerer Austausch

In ihrer Abschlusserklärung rufen die G20 dazu auf, Impfkampagnen aller Art fortzuführen, um grössere Ausbrüche von Krankheiten, die durch Vakzine verhindert werden könnten, zu vermeiden. Wichtig dafür sei, die Menschen aufzuklären und gegen Falschinformationen vorzugehen. Ausserdem wollen sie ihre Zusammenarbeit erhöhen, um Menschen, die auf der Flucht oder in schwierigen Lebenslagen und noch nicht geimpft sind, Behandlungsmöglichkeiten gegen Covid-19 zugänglich zu machen, wie aus der Abschlusserklärung weiter hervorging.

Wichtig sei auch, Informationen und wissenschaftliche Daten schneller und transparenter austauschen, heisst es in der G20-Erklärung. Dazu gehöre der Ansatz One Health (eine Gesundheit). Dahinter steckt, Human- und Tiermedizin sowie die Umwelt als ein gemeinsames System zu betrachten, wenn es darum geht, auf einen künftigen Gesundheitsnotfall zu reagieren. Ziel sei es, gemeinsam Krankheiten, die sich zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können, zu überwachen und davor zu schützen.

Spahn hatte am Sonntag Veränderungen bei der Weltgesundheitsorganisation WHO gefordert. Beim «One Health»-Ansatz gehe es auch darum, diese Krankheiten besser zu erforschen. «Auch das ist ein Bereich, den wir bei der Weltgesundheitsorganisation gestärkt sehen wollen», sagte er. Die Staaten wollen ausserdem das öffentliche Gesundheitssystem mit Investitionen stärken und das Gesundheitspersonal weiter- und ausbilden, um besser auf eine kommende Pandemie vorbereitet zu sein, wie es in der Erklärung hiess.

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