Gardasee-Bootsunfall - Anwalt zu Überwachungsvideo: nicht überrascht

Keystone-SDA
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Italien,

Im Fall der tödlichen Bootskollision am Gardasee hat sich der Anwalt der deutschen Verdächtigen zu einem Überwachungsvideo aus der Nacht des Unfalls geäussert.

Gardasee
Die zwei Münchner hatten in der Nacht von 19. auf 20. Juni mit ihrem Motorboot auf dem Gardasee den Kahn eines italienischen Paares gerammt. - dpa/Daniel Reinhardt

Italienische Medien hatten es verbreitet. Darauf ist zu sehen, wie einer der beiden beim Anlegen des Motorbootes ins Wasser fällt. «Der Sturz, bei dem es sich um ein einfaches Ausrutschen handelte, wurde durch ein abruptes Manöver des Fahrers verursacht», teilte das Anwaltsbüro der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Bilder seien nicht überraschend gewesen, da der Sturz bereits vorher bekannt gewesen sei.

Einige Medien spekulierten, dass der Mann betrunken war. Er soll auch derjenige der beiden 52-Jährigen gewesen sein, der am Folgetag einen Alkoholtest verweigert hatte. Ihrem Anwalt zufolge hatten die Voruntersuchungen bislang nichts bestätigt und weitere müssten folgen. Sicher sei, dass einer der beiden einen Alkoholtest mit einem negativen Ergebnis gemacht habe.

Vor etwas mehr als einer Woche hatte ein Motorboot auf dem norditalienischen See in der Nacht von Samstag (19.6.) auf Sonntag ein Boot mit einer Frau und einem Mann aus der Gegend gerammt. Die beiden kamen dabei ums Leben. Am Sonntag fand ein Einwohner das Boot des italienischen Paares nahe Salò am Westufer mit dem toten 37-Jährigen darin. Taucher bargen Stunden später die Leiche der 25 Jahre alten Frau. Laut Rechtsmedizinern ertrank sie.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die beiden Deutschen wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung. Sie sollen nach dem Zusammenstoss weitergefahren sein, ohne zu helfen. Laut ihres Anwalts sagten sie aus, den Crash nicht bemerkt zu haben.

Die beiden wurden kurz nach dem Unfall auf freien Fuss gesetzt und reisten wieder nach München zurück. Die Familien der Opfer fordern Massnahmen gegen die beiden, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Anwälte der Familien berichtete.

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