Gefährlicher Weichmacher in Kinder-Urin gefunden

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Deutschland,

Im Urin von deutschen Kindern wurde ein gefährlicher Weichmacher gefunden. Diese kann den Hormonhaushalt stören und zu Unfruchtbarkeit führen.

Weichmacher
In Nordrhein-Westfalen wurden Weichmacher in den Urin-Proben von Kindern nachgewiesen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Urin von Kindern in Nordrhein-Westfalen wurden Weichmacher gefunden.
  • In drei Jahren hat sich der Anteil verdreifacht, die Konzentration teils verzehnfacht.
  • Die gefundene Chemikalie ist gesundheitsschädlich und kann zu Unfruchtbarkeit führen.

In Nordrhein-Westfalen machte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) eine alarmierende Entdeckung: In Urin-Proben von zwei- bis sechsjährigen Kindern wurden teils sehr hohe Konzentrationen von Weichmachern nachgewiesen. In 61 Prozent der Proben wurde Di-n-hexyl-Phthalat entdeckt, wie die «Bild» berichtet.

Dieser Stoff ist gesundheitsschädlich und kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Folglich ist er streng reglementiert, der Einsatz in Kosmetika, Spielzeug und Materialien, die mit Essen in Kontakt kommen, verboten.

Weichmacher
Phthalat-Weichmacher sind in Kinderspielzeug in der EU verboten. In Farbstiften werden sie aber noch oft verwendet. - keystone

Alle drei Jahre untersucht das Lanuv den Urin von 250 Kindergärtlern auf Weichmacher. Auf den nun gefundenen Stoff wurde bislang nicht getestet, erst die Funde in Einzelfällen sorgten für die Analyse.

Alarmierend ist nicht nur der hohe Anteil an Proben mit Di-n-hexyl-Phthalat, sondern auch die Entwicklung: So wurde der Weichmacher in nur 26 Prozent der nun untersuchten Proben von 2017 und 2018 entdeckt. Sprich, dreimal mehr Proben von 2020 und 2021 waren verunreinigt. Zudem war die Konzentration teils zehnmal höher als vor drei Jahren.

Bereiten Ihnen Weichmacher Sorgen?

Weshalb so viele Kinder dem Weichmacher ausgesetzt sind, ist laut dem Lanuv völlig unklar. Einen Zusammenhang mit dem Wohnort gebe es nicht, erhöhte Werte gebe es im ganzen Bundesland. Und möglicherweise seien ganz Deutschland und auch Erwachsene betroffen.

Weichmacher kommen vor allem in Kunststoffen, Gummi-Artikeln oder Klebstoffen vor. Die oftmals als Weichmacher verwendeten Phthalate können unter anderem über die Haut aufgenommen werden. Sie stören den Hormonhaushalt und können zu Unfruchtbarkeit führen.

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Kommentare

User #4048 (nicht angemeldet)

Nicht jammern, ohne Weichmacher, Pestiziede, usw kann die Weltbevölkerung nicht mehr ernährt werden. Aber wir brauchen eine 12 Mio. Schweiz!

User #2153 (nicht angemeldet)

Ich koche mein Siedfleisch immer mit Weichmacher. In 6 Minuten servierbereit und Butterzart.

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