«Genozid»: Selenskyj besucht zerstörte Stadt Butscha
Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Butscha besucht.
- In der Stadt wurden nach dem russischen Rückzug viele Leichen von Zivilisten gefunden.
- Selenskyj spricht im Zusammenhang mit dem Massaker von einem Genozid.
Nach Bekanntwerden eines Massakers an Zivilisten ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in die zerstörte Stadt Butscha gereist. In Butscha seien Kriegsverbrechen begangen worden, sagte Selenskyj am Montag vor Journalisten in der kleinen Stadt rund 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew.
«Die Welt wird das als Genozid anerkennen.» Selenskyj trat in dunkelgrünem Pullover und einer Militärweste in Tarnmuster auf und machte sich in Begleitung von bewaffneten Sicherheitskräften ein Bild von den Zerstörungen.
Selenskyj will trotz Massaker weiter mit Russland verhandeln
Die Frage eines Reporters, ob es nun immer noch möglich sei, mit Russland über Frieden zu verhandeln, bejahte der ukrainische Staatschef: «Die Ukraine muss Frieden bekommen», sagte er. Zugleich betonte er, ein baldiger Verhandlungserfolg sei in Russlands Interesse: «Je länger die Russische Föderation den Gesprächsprozess verzögert, desto schlimmer wird es für sie.»
Bilder von Einwohnern der kleinen Stadt bei Kiew, deren Leichen nach dem Abzug russischer Truppen auf den Strassen lagen, lösen seit dem Wochenende weltweit Entsetzen aus. Die ukrainische Seite macht russische Soldaten für die Verbrechen verantwortlich. Selenskyj hatte bereits am Sonntag von «Völkermord» gesprochen. Moskau hingegen streitet die Schuld für den Tod der Zivilisten vehement ab.