«Geplanter Produkttod» - Frankreich verhängt Millionenstrafe gegen Apple
Wegen der gezielten Drosselung der Leistungsfähigkeit von iPhones hat Frankreich eine Millionenstrafe gegen den Technologiekonzern Apple verhängt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wettbewerbshüter: iPhones hatten zu kurze Lebensdauer.
Nach Angaben der Pariser Wettbewerbsbehörde muss das US-Unternehmen 25 Millionen Euro zahlen. Bei den Ermittlungen ging es um Vorwürfe des «geplanten Produkttods» - also einer kurzen Lebensdauer der Handys, um Kunden zum Neukauf zu bewegen.
Die Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucher und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) im französischen Wirtschaftsministerium warf Apple «irreführende Geschäftspraktiken» vor. Nun habe der Konzern in die Strafzahlung im Rahmen eines Vergleichs eingewilligt. Apple begrüsste die Einigung. Der Konzern wolle sicherstellen, «dass iPhones so lange halten wie möglich», hiess es.
Der Pariser Verbraucherverband Hop sprach von einem «historischen Sieg gegen die skandalöse Praxis von Wegwerfprodukten». Er hatte den Fall ins Rollen gebracht. Konkret werfen die französischen Wettbewerbshüter Apple vor, seine Kunden nicht darüber informiert zu haben, dass Updates des Betriebssystems iOS ihre iPhones deutlich verlangsamten.
In Italien hatten die Wettbewerbshüter Apple bereits im Herbst 2018 mit einer Strafe von zehn Millionen Euro belegt, Samsung musste fünf Millionen Euro zahlen. Bereits 2017 hatte Apple zugegeben, die Geschwindigkeit älterer Smartphones zu drosseln. Der Konzern wollte damit nach eigenen Angaben aber lediglich die Akkulaufzeit verlängern.