Geraubte Kulturschätze: Britische Museen planen Leihgabe an Ghana

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Grossbritannien,

Britische Museen leihen 32 geraubte Kunstgegenstände an Ghana aus.

British Museum
Aussenansicht des British Museum in London. (Archivbild) - Vuk Valcic/ZUMA Press Wire/dpa

Britische Museen wollen mehrere geraubte Kunstgegenstände als Leihgabe zurück nach Ghana schicken. Zu den 32 Objekten gehört eine goldene Friedenspfeife. Das British Museum und das Victoria and Albert Museum (V&A) in London unterzeichneten dreijährige Leihverträge.

Die goldenen Insignien seien vergleichbar mit den britischen Kronjuwelen, sagte der V&A-Direktor Tristram Hunt der britischen Rundfunkanstalt BBC. «Viele dieser Gegenstände werden erstmals seit 150 Jahren in Ghana zu sehen sein», teilten die Museen am Donnerstag mit.

Sie seien untrennbar mit der britischen Kolonialgeschichte in Westafrika verbunden. Viele der Gegenstände seien während der Aschanti-Kriege im 19. Jahrhundert erbeutet worden.

Nicht Restitution, sondern Partnerschaft

Wenn Museen solche Objekte besässen, hätten sie eine Verantwortung, darüber nachzudenken, wie man diese heute fairer teilen könne, sagte Hunt der BBC. «Ich glaube nicht, dass alle unsere Museen untergehen werden, wenn wir diese Art von Partnerschaften und Austausch aufbauen» Er betonte nach BBC-Angaben jedoch, dass es sich nicht um eine Restitution handle, also eine dauerhafte Rückgabe an Ghana.

Die Frage, wie Museen mit geraubten Gegenständen umgehen sollen, wird seit einigen Jahren intensiv diskutiert. Deutschland zum Beispiel hatte Ende 2022 20 Benin-Bronzen an Nigeria zurückgegeben.

Grossbritannien und die Restitutionsdebatte

In Grossbritannien ist es einigen bekannten Institutionen verboten, Gegenstände aus ihren Sammlungen dauerhaft wegzugeben, abgesehen von wenigen Ausnahmen. Die Regierung will daran bisher nichts ändern. Leihgaben sind ein möglicher Umweg.

Die Gegenstände sollen in Ghana ausgestellt werden. Geschlossen wurden die Verträge der BBC zufolge nicht mit der Regierung, sondern mit dem Aschanti-König Otumfuo Osei Tutu II., der auch an der Krönung des britischen Königs Charles III. teilgenommen hatte. Das Aschanti-Königreich war für seinen reichen Goldschmuck bekannt.

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