Globus-Mitbesitzer Benko fliegt Privatjet – Konzern steht vor Pleite

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Österreich,

René Benko benötigt mehrere Hundert Millionen, um sein Signa-Imperium zu retten. Er selbst gönnt sich derweil einen Trip nach Barcelona – im Privatflieger.

rené benko Globus
René Benko, Unternehmer aus Österreich, ist unter Druck. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • René Benkos Signa Holding befindet sich in einer finanziellen Krise.
  • Es handelt sich dabei um die Muttergesellschaft von Globus.
  • Der Millionär selbst fliegt derweil im Privatjet nach Barcelona.

Das Immobilien- und Handelsunternehmen Signa strauchelt. Der Mutterkonzern verschiedener Warenhausketten – darunter auch Globus – droht einzustürzen. Gründer René Benko (46) sucht verzweifelt nach neuen Geldgeberinnen und -gebern. Doch: Privat will der Millionär anscheinend kaum Abstriche machen.

Erst am Freitag musste eine erste Tochterfirma, die deutsche Signa Real Estate, Insolvenz anmelden. Wie die «Bild» erfahren hat, stehen aber noch weitere, deutlich grössere Teile des Signa-Imperiums auf der Kippe. Das soll sich am Wochenende bei einer Krisensitzung herausgestellt haben. Tausende Angestellte bangen derzeit also um ihren Job.

Shoppingtrip nach Barcelona

Und was tut Benko? Der verabschiedete sich noch während der Besprechung auf einen Familientrip nach Barcelona – im Privatjet! Von Innsbruck aus ging es direkt in ein Luxushotel der spanischen Touristenstadt.

Am Sonntagnachmittag kehrte der österreichische Investor dann zurück. Anscheinend mit mehreren Einkaufssäcken. Fotos der «Bild» zeigen René Benko telefonierend auf dem Rollfeld.

Ehefrau Nathalie wurde ebenfalls abgelichtet. Die 33-Jährige trug eine Chanel-Handtasche im Wert von rund 8000 Franken und dazu Turnschuhe von Chloé für rund 700 Franken.

Benko verkauft seine Luxusjacht

Immerhin: Benko versucht derzeit seine Luxusjacht «Roma» loszuwerden. Rund 40 Millionen Franken verlangt der Tiroler für den schwimmenden Palast. Das 62 Meter lange Wasserfahrzeug aus dem Jahr 2010 ist auf der Plattform «Alpha Yachting» ausgeschrieben.

Auch einige Gemälde aus seiner privaten Kunstsammlung will Benko angeblich verscherbeln, wie der «Spiegel» kürzlich berichtete. Darunter millionenschwere Kunstwerke von Pablo Picasso und Jean-Michel Basquiat.

Gehen Sie im Globus einkaufen?

Die Signa Holding muss Berichten zufolge bis Ende des Jahres umgerechnet 480 Millionen Franken zusammenhaben, um einer Pleite zu entgehen. Erst heute Montag wurde allerdings bekannt, dass der Konzern bei der Schweizer Privatbank Julius Bär einen Mega-Kredit offen hat.

Das Engagement belaufe sich auf 606 Millionen Franken, schrieb die Bank in einer Medienmitteilung. Der Namen des Kreditnehmers wird allerdings nicht explizit genannt.

Kommentare

Peter P. Odermatt

Dieser Mann, anscheinend ein Betrüger, hat nie Geld gehabt, und hat auch jetzt keines mehr. Alles was er ausgibt ist fremdfinanziert. Wohl auf der Flucht vor seinen Gläubigern...

User #5639 (nicht angemeldet)

Dazu kommen noch Beziehungen und Seilschaften, welche auch die meisten Chefs und Manager inthronisieren, nicht deren Fähigkeiten und Kompetenzen.

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