Glyphosat-Hersteller beantragen neue EU-Zulassung ab 2023

DPA
DPA

Belgien,

Die Glyphosat-Hersteller haben ein Zulassungsverfahren in Gang gesetzt, damit der umstrittene Unkrautvernichter auch nach dem Jahr 2023 in der EU eingesetzt werden darf.

Glyphosat ist noch bis Ende 2022 in der EU zugelassen. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa
Glyphosat ist noch bis Ende 2022 in der EU zugelassen. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu ihr gehören der deutsche Agrarchemiekonzern Bayer und Syngenta aus der Schweiz.

Ein entsprechender Antrag sei bereits bei der EU-Kommission und andere EU-Institutionen eingereicht worden, heisst es auf der Webseite einer Firmengruppe, die sich für das Produkt starkmacht - die «Glyphosate Renewal Group».

Zu ihr gehören der deutsche Agrarchemiekonzern Bayer und Syngenta aus der Schweiz. Bis zu diesem Sonntag lief noch eine Frist für die Antragstellung. Nun haben die Firmen ein halbes Jahr Zeit, um ihre Antrag inhaltlich zu begründen und dabei wissenschaftliche Erkenntnisse heranzuziehen.

Glyphosat ist noch bis Ende 2022 in der EU zugelassen. Würde es nicht verlängert, könnte der Unkrautvernichter noch in einer Übergangszeit bis Ende 2023 weiterbenutzt werden.

Die Grünen quittierten den Schritt der Firmen mit Kopfschütteln. Der Antrag dürfe auf keinen Fall Erfolg haben, warnte ihr Agrarexperte Harald Ebner.

«Bayer entlarvt mit dem verbissenen Festhalten am Allround-Pflanzenvernichter Glyphosat, wie wenig hinter 'Wir haben verstanden' und anderen Nachhaltigkeits-Sprüchen des Konzerns steckt.» Aus seiner Sicht zeigt Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) keinen Einsatz, um ein Glyphosat-Verbot voranzutreiben und die Landwirte beim schrittweisen Ausstieg richtig zu unterstützen.

An der Zulassungsverlängerung 2017 war die Bundesregierung massgeblich beteiligt - die Pro-Glyphosat-Stimme Deutschlands war entscheidend für eine Mehrheit in Brüssel. Dafür musste das CSU-geführte Bundesagrarministerium scharfe Kritik einstecken.

Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Hersteller betonen, dass die sachgemässe Anwendung sicher sei. Die aktuelle Bundesregierung hatte sich auf ein Glyphosat-Aus für Ende 2023 verständigt. Die Grünen befürchten, dass dieses Verbot trotz der Regierungspläne nicht kommt.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Chauffeure VBZ
40 Interaktionen
Steht Mangel an?
67 Interaktionen
Kiew

MEHR IN NEWS

Glarus GL
Glarus GL
guterres
3 Interaktionen
New York
Mesut Özil
1 Interaktionen
Ankara

MEHR AUS BELGIEN

de
3 Interaktionen
Schärer unterbricht
Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn.
50 Interaktionen
Ungarn blockiert EU
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
18 Interaktionen
Zeichen gegen Trump
eu schweiz
17 Interaktionen
Sitzung