Gondelbahn-Unglück in Stresa (I): Eitan (5) kann sich nicht erinnern

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Italien,

Der einzige Überlebende des Unglücks der Gondelbahn in Stresa (I) ist Eitan (5). Der kleine Bub kann sich aber nicht an den tragischen Vorfall erinnern.

Pendelbahn
Die komplett zerstörte Gondelbahn nach dem tragischen Unglück mit 14 Toten in Stresa (I). - Vigili del Fuoco/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor eineinhalb Wochen stürzte eine Gondel nahe Stresa (I) zu Boden.
  • Nur der kleine Eitan (5) überlebte das tragische Unglück.
  • Erinnerungen an den Sturz hat der 5-Jährige aber keine.

Am Sonntag sind bereits zwei Wochen vergangen, nachdem am Monte Mottarone nahe Stresa (I) eine Gondel abstürzte. 14 Menschen kamen ums Leben. Nur der kleine Eitan überlebte.

Mehrere Tage befand sich der 5-Jährige im Koma, inzwischen ist er wieder bei Bewusstsein. An den tragischen Unfall der Gondelbahn vor zwei Wochen kann sich Eitan aber nicht erinnern.

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Einsatzkräfte des Bergrettungsdienstes arbeiten nach dem Absturz einer Gondel an der Unfallstelle an einem Berg westlich des Lago Maggiore in Italien. - Keystone

Wie das italienische Portal «Fanpage» berichtet, wollte ein Psychologenteam dem Bub erklären, was vorgefallen ist. Auch dass seine Eltern, sein kleiner Bruder sowie seine Urgrosseltern bei dem Unglück ums Leben gekommen sind. Doch Eitan kann sich an nichts von dem erinnern, was während des Familienausflugs vor zwei Wochen passiert ist.

Eitan leidet unter einer posttraumatischen Amnesie

Erste Untersuchen schliessen neurologischen Schäden aus. Stattdessen gehen die Ärzte von einer posttraumatischen Amnesie aus. Das bedeutet: Eitan leidet an Gedächtnisstörungen, verursacht durch die traumatische Erfahrung des Sturzes der Gondelbahn.

Um jegliche Stresssituationen zu vermeiden, warten die Therapeuten noch mit der Wahrheit über Eitans Eltern. Ihre Devise: Ein langer Weg, der in kleinen Schritten, aber ohne Lügen, begangen werden soll.

Manipulierte Notbremse führte zum Unglück

Die Seilbahn war am Pfingstsonntag auf dem Weg von Stresa am Lago Maggiore hinauf zum Monte Mottarone verunglückt. Nach bisherigem Ermittlungsstand riss kurz vor der Ankunft an der gut 1300 Meter über dem Meer gelegenen Bergstation das Zugseil.

In dem Fall hätte eine Notbremse greifen müssen, was nicht geschah. Die Gondel raste mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe, überschlug sich und zerschellte schliesslich.

Chef der Gondelbahn wurde verhaftet

Nach dem Unglück wurden der Chef der Seilbahngesellschaft und zwei weitere leitende Mitarbeiter festgenommen. Es besteht der Verdacht, dass die Notbremse bewusst ausser Kraft gesetzt wurde. Dies, weil es zuvor Unregelmässigkeiten beim Betrieb der Bahn gegeben haben soll.

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